Ein Spielball der politischen wie theologischen Mächte

Ein Spielball der politischen wie theologischen Mächte
Es hat schon was demagogisches, wenn sich ausgerechnet deutsche Konservative auf den französischen Laizismus berufen, wo genau ein solcher durch Dieselbigen in Deutschland verhindert wird, bis heute. Und es ist mehr als verdächtig, wenn dieselben Verdächtigen in diesem Fall zu dem Verhalten desjenigen Papstes schweigen, der in Deutschland für gewöhnlich unter den konservativen Katholiken wie eine barocker Hausengel gehalten wird. Auffällig ist, dass dieser deutsche Papst in Semantik wie in diplomatischer Gestik den französischen Bischöfen auf ähnliche Weise in den Rücken fällt, wie seinerzeit den deutschen Bischöfen im Kampf gegen die Anhänger eines gewissen englischen Bischofs, jenes Williamson. Es ist nichts als Heuchelei, dabei noch so zu tun, als ginge es den Römern um das Schicksal der Roma. In Wahrheit geht es ihnen um die eben laizistische katholische Bevölkerung, die bei dieser Gelegenheit mal wieder theologisch auf Vordermann gebracht werden soll. Es ist ein ebenso doppelmoralisches Verhalten wie eben unter jenem Papst, der mit den Nazis das Konkordat abgeschlossen hat, angeblich nicht nur um die deutschen Katholiken zu schützen, sondern eben auch die Juden. Juden wie Roma sind nichts anderes als ein Spielball der politischen wie theologischen Mächte.


faz.net/Sarkozy und die Roma: Für die Wähler zum Papst, 08.10.2010

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Ein Trackback

  • Von Gleich einer mittelalterlichen Verbannung am 11. Oktober 2010 um 22:17 Uhr veröffentlicht

    […] Mafiaorganisationen. Und wer wäre da nicht das geeignetere Opfer als die „Vogelfreien“, die Roma. Sarkozy hat also die Wahrheit gesprochen, wenn auch das Wort Lager vielleicht ein Missverständnis […]

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