Was der Protektionismus der einen, ist der Antisemitismus der anderen
„Niemand, der sich ernsthaft mit dem Zusammenhang von Sein und Sollen beschäftigt hat, hält das für möglich.“ Was ist denn das für eine absurde Argumentation? Ja selbst Heidegger, auf dessen semantischen Tricks hier (unausgesprochen) sprachlich referiert wird, belegt an sich selbst, nämlich an seiner eigenen politischen und ideologischen Entwicklung hin zu den Nazis, dass Rassismus in der Theorie (in der Sprache), in letzter Konsequenz ein Denken befördert, welches unter bestimmten politischen Umständen zu Ausrottungsfeldzügen der „autochthonen“ Bevölkerungsgruppen führt. Das zaristische Russland, die kemalistische Türkei und das faschistische Deutschland sind dafür drei Belege. Wo Rassismus gepredigt wird, ist Rassismus drin, und wo dieser drin ist, lauert der Pogrom. Und gerade die Gefahren aus der Globalisierungskrise verstärken auch solche Tendenzen. Was der Protektionismus der einen ist der Antisemitismus der anderen. Und übrigens: wie viele rassistisch motivierte Übergriffe gegen Menschen mit Migrationshintergrund (ohne die regierungsoffiziellen à la Sarkozy mitzurechnen!), oder einfach nur gegen anders „Seiende“, „sollen“ es denn noch werden, damit auch der letzte Apologet des Kapitals begreift, welche Saat da gerade aufgeht?
faz.net/Debatte um Sarrazin:Demographie, Intelligenz und Zuwanderung, 08.10.2010
Ein Trackback
[…] vorschlägt. Aber selbst wenn wir uns mal auf seinen Standpunkt einließen, also den unerträglichen Rassismus für einen Moment vergäßen, dann wäre es doch immer noch ein falscher Ratschlag, den vorgeblich […]