Die Korrumpierung der „autochthonen“ gegen die internationale Klasse
„Tensing dürfte, was die unheilvolle Verbindung von Kapital und Arbeit angeht, die meisten Anleihen im VW-Konzern gefunden haben.“ Ja, VW ist ein Beispiel für, wie ein nicht unwesentlicher Teil der nationalen Arbeiterklasse (jene „autochthonen“ deutschen Arbeiter), via mitregierender Arbeiterbürokratie, bzw. aristokratisch agierender Oberschicht der Klasse, wie sie gerade bei VW so heraus gebildet ist (Stichworte: Staatsbeteiligung und Mitbestimmung), mithilft, aus eben der internationalen Arbeiterklasse Extraprofite heraus zu pressen, und sich dabei selber bereichert. Diese Korrumpierung ist nicht ein Beleg für die Verbindung von Kapital und Arbeit, die kann es niemals geben, nicht im internationalen Maßstab, und eben auch nicht im Sinne der ganzen Klasse, sondern ein Beleg dafür, dass Kapitalismus sich nur noch legitimiert über illegitime, sprich: illegale Aktivitäten. Was die Beziehung des Finanzkapitals zum Mafiakapital auf der einen Seite ist, entspricht der Kumpanei zwischen Kapital und korrupten Arbeiterführern auf der anderen Seite. Und oft sind beide Referenzen gar identisch: Mafiakapital unterwandert die Gewerkschaften und okkupiert bis dato nicht mafiöse Unternehmen, oder auch umgekehrt – vermittelt durch Geheimdienste.
Auch der Klassenkampf muss gelernt sein
Also diese Kritik ist ungerecht, ja unberechtigt. Mal abgesehen davon, dass es nicht wenige unfähige Manager gibt, ist das auch nur ein Beruf, den man erlernen kann. Auch ein Arbeitnehmer, ein Gewerkschaftler, ein Arbeiter, kann das lernen, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Genau auf dieser Überlegung fundiert übrigens auch der Sozialismus, der davon ausgeht, dass nach Aufhebung der Klassenteilung und der damit verbundenen Privilegien (und das erst wäre die „Möglichkeit“), das Wirtschaften, ein ganz anderes allerdings, von den Massen erlernt werden kann. Dieser Film hatte seine Schwächen, so würde ich es als ein wenig konstruiert betrachten, wie da ein Vorarbeiter, und sei er noch so charmant, so mir nichts, dir nichts, ausgerechnet die Chefassistentin ins Bett kriegt. Doch war das wohl Teil eines ziemlich verwirrenden Intrigenspiels, eines durchaus möglichen. Aber ausgerechnet der korrupteste Gewerkschaftsführer soll den vernünftigsten Vorschlag gehabt haben, der natürlich der realistische gewesen sein wollte, und sein Nachfolger, jener Biedermann, der den Klassenkämpfer sponsert wie auch die Hoteldame Lena besticht, entpuppt sich als Wasserträger der „Heuschrecken“. Nun ja, auch Klassenkampf muss gelernt sein, was wohl auch für den Filmproduzenten zu gelten hätte.
faz.net/Fernsehkritik: „Im Dschungel“:Betriebsrat, du hast es besser, 06.10.2010
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