Die falsche Spannung

Die falsche Spannung
Also, einen Krimi zu sehen, der nicht so entsetzlich realistisch, um nicht zu sagen: der unmittelbaren Realität abgekupfert scheint (wofür dann noch einen Krimi anschauen, da reicht dann doch die Tageszeitung), würde ich geradezu als vorteilhaft ansehen. Auf der anderen Seite gehen mir die pseudolibidinösen (um nicht zu sagen: pubertär verklemmten) Auseinandersetzungen zwischen der Bibi und ihrem Chef so allmählich auf die Nerven. Persönliches in die sachliche Kriminalarbeit einfließen zu lassen, ist per se nicht schlecht, nur muss es dann auch gut gemacht sein. Als ein Abbild der „nationalen Besonderheit“, doch nicht als deren Karikatur. Vorbilder wären da z.B. „Wallander“ oder auch „Kommissar Beck“ – sehr emphatisch. Doch geht es auch ganz anders, nämlich „cooler“, wie bei „Barnaby“, oder „Lynley“ – echt schräg. Doch diese unechte Art schräg zu sein, wie gerade bei so manchem Tatort, schafft lediglich die falsche Spannung.

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