Kann man auch ohne Diagnose einweisen?

Wie sehr leidet unsere Presse?
Die untenstehenden Beiträge hat die FAZ-Zensur gelöscht! War (fast) zu erwarten. Auch den Beitrag etwas abzuschwächen (die Überschrift geändert und den Namen Trump bei der Bezugnahme auf das Groucho-Marx-Zitat weggelassen), und ihn woanders (dass das ein Beitrag, des von mir früher sehr geschätzten und vormaligen Feuilletonchefs Christian Geyer ist, verstimmt mich besonders!) unterzubringen, nützte nichts (siehe den 2. Beitrag). Das zeigt deutlich, dass es der FAZ um den inkriminierten Inhalt geht und nicht um die Person Trumps. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Darstellung dieser nur schwer nachvollziehbaren Zensur ein beinahe höheres Gewicht als das streitige Thema der geistigen Verfasstheit des US-Präsidenten. Und eigentlich muss man jetzt die Frage stellen: Wie sehr leidet unsere Presse?

Kann man auch ohne Diagnose einweisen?
An der Haltung der Mediziner ist insofern was richtig, als es stimmt, dass der Vergleich mit Trump, mal abgesehen davon, dass er eh unvergleichlich scheint, nicht nur die Betroffenen beleidigt, sondern auch das Subjekt, jetzt mal Trump oder nicht, entpolitisiert, also als solches aus der Verantwortung nimmt. Für fatal halte ich hingegen die Aussage, dass man eine solche Diagnose nur stellen könne, wenn der Betroffene selbst „leide“. Da stellt sich spontan die Frage: was ist mit denen, die unter dem „Nichtleidenden“ leiden? Und wie sähe dann die rechtliche Möglichkeit aus, einen solchen dann nämlich vielleicht gar „Gemeingefährlichen“ einzuweisen? Dürfe man den auch ohne Diagnose einweisen? Und was Trump angeht, antworte ich mit Groucho Marx, ganz laien-psychologisch: „Er sieht vielleicht aus wie ein Narzisst (Idiot) und redet wie ein Narzisst (Idiot), aber lassen sie sich nicht täuschen. Er ist wirklich ein Narzisst (Idiot).“

faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/psychiater-kritisieren-ferndiagnosen-zu-donald-trump

Mit Groucho Marx antworten: „Lassen Sie sich nicht täuschen.“ Er ist wirklich ein Narzisst
An der Haltung der Mediziner ist insofern was richtig, als es stimmt, dass der Vergleich mit Trump, mal abgesehen davon, dass er eh unvergleichlich scheint, nicht nur die Betroffenen beleidigt, sondern auch das Subjekt, jetzt mal Trump oder nicht, entpolitisiert, also als solches aus der Verantwortung nimmt. Für fatal halte ich hingegen die Aussage, dass man eine solche Diagnose n u r stellen könnte, wenn der Betroffene selbst „leiden“ würde. Da stellt sich spontan die Frage: was ist mit denen, die unter dem „Nichtleidenden“ leiden? Und wie sähe dann die rechtliche Möglichkeit aus, einen solchen dann nämlich vielleicht gar „Gemeingefährlichen“ einzuweisen? Dürfe man den auch ohne Diagnose einweisen? Für alle andere Fälle antworte ich mit Groucho Marx, ganz laien-psychologisch: Er sieht vielleicht aus wie ein Narzisst („Idiot“ bei Groucho Marx)) und redet wie ein Narzisst, aber lassen sie sich nicht täuschen. Er ist wirklich ein Narzisst.

faz.net/aktuell/feuilleton/stefan-roepke-spricht-ueber-psyche-von-donald-trump

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