Infame Raffinesse

Dass dieser Beitrag, vermutlich von den Konservativen, so gut bewertet wird, erstaunt mich ein wenig. Es zeigt dennoch, wie groß der blinde Fleck ist, wenn jemand sich all zu sehr bestätigt sieht.

Infame Raffinesse
Da benutzt vor allem die CDU in der Regierungskoalition die Opposition – hier hauptsächlich die SPD aber auch die Grünen -, von der sie annimmt, dass diese für ein Mehr an Europa ist, um eigentlich nicht so den Koalitionspartner – die FDP – zu düpieren (sollte das so ganz nebenbei der FDP auch noch nutzen, weil diese nämlich jetzt auf einmal als die eigentlich konservative Kraft erscheinen darf, wäre das ja nicht zum Schaden der jetzigen Regierung), sondern letztlich ihre eigentliche, nämlich-klammheimlich favorisierte Linie zu kaschieren – der Parteibasis gegenüber. Unter dem Firmenschild schwarz-gelb wird in Wahrheit eine große, eine ganz große, Koalition betrieben. So hofft man auch über die nächste Wahl zu kommen. Geht das schief, winkt immer noch die Option der großen Koalition, resp. die mit den GRÜNEN. Es ist schier unglaublich mit welch infamer Raffinesse hier ein Massenwiderstand außer Kraft gesetzt werden soll. Ich frage mich wirklich, ob die Apathie, wie wir sie jetzt in Mecklenburg-Vorpommern beobachten durften, der Massen letzte Antwort sein soll. Dennoch könnte man diese Apathie auch im Zizekschen Sinne interpretieren: „Ich möchte lieber nicht“ (vgl. gleichnamigen Beitrag von mir) – teilhaben an solch raffinierten Spielchen.

faz.net/euro-rettung-die-angst-vor-karlsruhe-06-09-2011

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Ein Trackback

  • Von Die Illusion ins Grenzenlose getrieben am 3. Februar 2013 um 16:33 Uhr veröffentlicht

    […] Ein System, das man nicht mehr mit seinen Methoden bekämpfen kann @Marco Settembrini di Novetre: Gut, ich hätte das vielleicht klarer formulieren müssen. Aber für mich sind solche Enthüllungsplattformen die Fortsetzung des Enthüllungsjournalismus (mit anderen, eben moderneren Mitteln). Selbst Zizek scheint dem Charme dieser Form des „Widerstandes“ (noch) aufzusitzen. Wie wir an seinem Engagement für Assange entnehmen). Ganz im Widerspruch zu seinem ansonsten viel eleganteren „Ich möchte lieber nicht“. […]

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