Giftige Euros überschwemmen den Weltmarkt
„…dass die Löhne in Griechenland seit der Euro-Einführung viel zu stark gestiegen sind…“ Diese Feststellung, gleich ob zutreffend oder nicht, bzw. gleich ob als eine wohlfeile, da erst im Nachhinein getroffene, kennzeichnet die ökonomische Problematik der EG ganz allgemein. So ist evident, dass mit Einführung des Euro in einem wirtschaftlich im Prinzip dieser Währung nicht gewachsenen Land, die Preise dort explodieren (ähnlich darin der Umstellung der Ostmark auf die D-Mark, wobei dort die Lohnkosten sich sofort verteuerten). In Polen durften wir zum Beispiel erleben, wie zu Beginn der Euroeinführung die bereits produzierte und zum Verkauf bereite Butter zurück gehalten wurde, ob der Spekulation auf einen dann höheren Preis. Infolgedessen steigen dann – verzögert, aber schließlich dann doch – die Löhne. Doch was nicht steigt, ist die Produktivität. Ganz im Gegenteil. Im Ergebnis haben wir dann das, was wir in Irland oder Portugal erlebt haben. Die internationale Finanzindustrie, um mal diesen völlig falschen Begriff hier zutreffend zu gebrauchen, nutzt die Zeit der Lohndifferenz (und Steuerdifferenz) zu solchen Ländern und zwingt diesen eine Produktion auf, die infolge den Weltmarkt mit giftigen Euros (und Dollars) überschwemmt.
faz.net/analyse-der-zerfaserte-pakt-28-09-2011