Wie antilibidinös ihr Spiel

Wie antilibidinös ihr Spiel
Zu wichtig ist Westerwelle sich doch selber, als dass ihm zu viel der Sympathie entgegen schlüge. Dennoch ist das gegenwärtige Kesseltreiben hochverdächtig. Dahinter organisiert sich eine reaktionäre Front, die im Kielwasser weniger eines Kohl als eines Strauss – unseligen Angedenkens – treibt. Die Friedrichs, die de Maizières…Es ärgert sie, dass Deutschland beim Ausnehmen Libyens vielleicht zu kurz kommt. Und das würde man bei Syrien gerne vermeiden. Es erregt sie vermutlich der Gedanke an die endliche Wiederkehr eines US-Kapitals Hardcore-Front. Fast wünscht man sich, dass Westerwelle wie auch Obama sich möglichst lange halten. Alleine um dieses – wenn auch schräge, doch – libidinöse Spiel so lange wie möglich zu halten. Erregung soll ja locker machen. Zumindest die Einen. Doch in der Lesart der FAZ ahnt man schon das „Unvermeidbare“. Eine all zu lange Lockerungsübung scheint den Deutschen nicht beschieden. Am Zuspruch hochkarätiger Sozialdemokraten an der Kritik jenes „Untoten“ („Wem gehört die Macht?“), wie auch an dem berechnenden Kommentar des Rechtsaußen der Grünen – Cem Özdemir – jetzt, zeigt sich, wie ununterscheidbar diese „Trabanten“ („Trabanten des Spektakels“) doch sind. Wie antilibidinös ihr Spiel. Wie stark ihr Todestrieb.

faz.net/fdp-auch-alain-juppe-kritisiert-westerwelles-aussenpolitik-29-8-2011

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