Die Festung Europa wankt
Dass die arabische Revolution nicht etwa über Griechenland, von wo aus ja letztlich diese selbst ihren Anfang genommen haben dürfte (man kann auch noch weiter zurück, nämlich bis zum Beginn des Zusammenbruchs der Gerontokratie, Anno 89 nämlich), sondern über ihren schmalsten Steg quasi, Gibraltar nämlich, nach Europa eindringt, ist mehr als nur ein Treppenwitz. Aus der Perspektive der Spanier könnte das auch als eine Art Déjà-vu gewertet sein. Einst wurden die Araber – die Moros – über diesen Weg zurück gedrängt, dann wiederum von Franco, als Söldlinge für die Konterrevolution missbrauchend, zurück geholt. Die Geschichte wiederholt sich nicht. Doch treibt sie gelegentlich derbe „Späße“ mit den Menschen. Natürlich ist diese Revolution – und als eine solche kann man sie schon bezeichnen, in Spanien wie in Arabien – keine importierte. Die Probleme sind (überall) hausgemacht. Aber der Mut zum Widerstand, der kann wie ein Virus übertragen sein. Die Festung Europa wankt. Sie erodiert gewissermaßen von ihren schwächsten Punkten her. Von Griechenland nach Irland und von dort wiederum nach Portugal (und ganz schräg noch über Finnland als nationalistischer Reflex hierauf). Und in Spanien scheint die Kette nun zu reißen.
faz.net/Proteste in Spanien: Handbuch der Überrumpelung, 24.05.2011
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