Im Phasenübergang verloren gegangen
Kein schlechter Beitrag. Dennoch: von Allem etwas = von Vielem nichts. So weiß der Leser nicht mal, wer hier eigentlich angesprochen ist: Guttenberg, seine Partei, seine Gegner, seine Fangemeinde, seine Kritiker ganz generell, die in seiner Partei, die außerhalb, oder gar die „im Netz“? Wie „einsam“ die im Netz sind, das scheint mir doch von allem der überflüssigste Kommentar. Jedenfalls in diesem Kontext. Im Übrigen glaube ich nicht daran. Konservative haben Guttenberg getragen und Konservative haben ihn gestürzt. Das Plagiat mag in Deutschland der Konservative nicht und auch nicht der Revolutionär. Es mögen nicht immer die wichtigsten Punkte sein und schon gar nicht die besten, wo sich im Deutschen sich ausschließende Linien kreuzen, dennoch zeigt sich darin die rasanteste Seite der Dialektik. Und der Moment, wo das Eine in das Andere übergeht, wird in aller Regel als Nicht-Wirklichkeit definiert. Der Revolutionär kann furchtbar konservativ sein und nicht wenige Konservative verbergen in sich den Revolutionär. Das Wissen darüber, wann das zum Tragen kommt, ist dem „Volk der Dichter und Denker“ längst abhanden gekommen. Dennoch nicht das Gefühl der Denkwürdigkeit einer solchen Begegnung. Ein Guttenberg ist somit im „Phasenübergang“ verloren gegangen.
faz.net/Wie Ken den Kopf verlor: Guttenbergs verschleppter Rücktritt, 06.03.2011
Ein Trackback
[…] wie Revolutionäre waren sich weitgehend einig: Das Plagiat muss weg! (vgl. mein: „Im Phasenübergang verloren gegangen“). Nun könnte man sagen: Jede Zeitung hat die Leserschaft, die sie verdient (man sehe nur „Die […]