Das Interesse des Kapitals: Demokratie Ja, Nationenbildung Nein!
Die noch von Lawrence von Arabien favorisierte arabische revolutionäre Bewegung, die vor allem der Bildung der Nation der Araber gewidmet war, wurde der Ausbeutung des Öls geopfert. Und dafür verantwortlich sind eben nicht nur gewisse Scheichs, Stämme oder Ethnien, sondern vor allem das internationale Kapital, zunächst noch angeführt durch das englische und französische, welches auch jetzt die Interventions-Initiative inne zu haben scheint. Ob die aktuellen revolutionären Bewegungen da was nachbessern, darf nicht nur bzgl. Syriens bezweifelt werden. Abgesehen davon, dass der arabische Nationalismus so desavouiert ist – durch den sog. nasserschen arabischen Sozialismus z.B. – wie eben auch kontaminiert, nämlich durch den unsäglichen Antisemitismus innerhalb der gesamten herrschenden Cliquen, wovon der politische Islam eben auch nur Ausdruck von ist, dürfte den Massen die politische wie auch theoretische Innovation für fehlen. Die Führung fehlt. Abgesehen davon, dass das Kapital solches nicht zulassen wird. Demokratie Ja, Nationen Nein, so könnte man auch deren Ambitionen übersetzen. Denn letzteres birgt die Gefahr einer revolutionären Massenbewegung, die sich gegen die Herrschaft des Kapitals – des ausländischen – richtet.
faz.net/Assads Hinhaltetaktik: Die Rebellion hat Syrien erreicht, 31.03.2011