„Verdrängung“ ist in Wahrheit ein „Zurückdrängen“

„Verdrängung“ ist in Wahrheit ein „Zurückdrängen“
Die politische Dramaturgie, das Element der Täuschung, des Zeitgewinnens, usw. usf. soll man schon richtig einordnen. Nicht um Verdrängung geht es, oder gar um das nihilistische Diktum „des-immer-wieder-Gleichen“, sondern um den Klassenkampf, der sich da in Wirklichkeit abspielt. Argumente sind Waffen, besonders faule Argumente. Hinhalteargumente. Deeskalationsbegriffe ganz besonders. Wie zum Beispiel:„Vorerst besteht kein Grund zur Sorge“, wie auch heute wieder in dieser Zeitung zu lesen ist (der Beitrag ist bisher noch „zurück gedrängt“ – nicht gesendet!- Nachtrag: Den Beitrag musste ich zwei mal posten!). Die „Verdrängung“ ist in Wahrheit ein Zurückdrängen der Argumente des Gegners. Und soweit der Gegner sich beeindrucken lässt, er also die Waffen streckt, und sei es auch nur zeitweise, erscheint solches als natürliche Eigenschaft des Menschen. Als „normale“ menschliche Reaktion. Doch nur die Erschöpfung ist auch eine rein menschliche, eine natürliche, Eigenschaft. Der Klassenkampf ist im Wesentlichen ein Stellungskrieg. Erst wenn eine Seite definitiv zum Sieg neigt, sieht man vielleicht das ganze Ausmaß des Desasters, auch des sprachlichen.

faz.net/Zeitenwende: Die Wiederkehr des Verdrängten, 17.03.2011

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