Verwickelt im Faden des Lebens

Verwickelt im Faden des Lebens
Der Streit um das Patentrecht wird zum Krieg. – Den um die „neue Weltordnung“ (so der Schlachtruf der Bush-Administration). Während auf der einen Seite die Völker nun bis zum Quell des genetischen Codes ihrer Umwelt hin enteignet werden, und längst auch die Kreation eines völlig neuen Menschen selber auf der Agenda steht, incl. aller damit zusammen hängender „Kollateralschäden“, dürfte es mehr als ein Treppenwitz sein, dass der Aufsteiger Nr. 2 aus den sog. Schwellenländern, Indien nämlich, diesen Krieg ins Kapital hinein trägt. Denn Krieg ist das, wenn auch noch ein kalter, einer der vorläufig ein Heer von Diplomaten und Advokaten mobilisiert. Es geht hierbei nicht nur um die akademische Frage: who is the fittest? – die Demokratie oder die Meritokratie (kürzlich hier in der FAZ), sondern um „Sein oder Nichtsein“ – das des Kapitals höchstpersönlich. Ob und inwieweit sich ein Kapital nämlich weiter entwickelt, eines das die Produktivkraft soweit voran getrieben hat, dass der Wert der Arbeit in Richtung Null tendiert und damit auch die Verwertung des Werts als Kapital obsolet zu werden droht (vgl. Vorwort zu Philosophus Mansisses: Geschichtliches in aller Kürze – Nachbemerkung zu Philosophus Mansisses, Gedanken, Thesen Reflexionen, anhand des Studiums der Texte Slavoj Žižeks, u. A.), hängt nun ausschließlich an einem Faden, der wahrlich nicht (nur) aus Seide ist, doch der nicht weniger droht, als einst jene berühmte Seide, die Welt um sich zu verwickeln.

faz.net/Windanlagenhersteller Enercon: Kalte Enteignung in Indien, 02.02.2011

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Ein Trackback

  • Von Wenn die Gewalt zu einem ästhetischen Event verkommt am 29. März 2011 um 13:54 Uhr veröffentlicht

    […] ansonsten wird sie Teil einer philosophischen Pseudowirklichkeit. Dass ich bei der Lektüre auf Zizek stieß, das verdanke ich letztlich meiner Neugier, nicht jener Literatur. Denn auch Zizek war […]

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