Auch das ist eine interessante Erfahrung. Eine Literaturkritik wird unterdrückt. Versuche es ein 2. Mal. die Frage ist nur von wem?
Wenn die Gewalt zu einem ästhetischen Event verkommt
Das ist genau die Art von Literatur, vermutlich nennt sie sich postmodern, die ich nicht verstehe. Ich habe „Teil der Lösung“ gelesen, und habe den Roman, entgegen meiner Gewohnheit bei moderner Literatur, bis zu Ende gelesen. Wohl auch in der immer wieder dann enttäuschten Hoffnung, doch endlich den „roten Faden“, den Grund für diese Geschichte(n) zu finden. (Es sind ja mehrere Geschichten, da ihre Akteure nur lose vermittelt sind – auch das für mich ein Problem!) Wenn man die Debatte um den deutschen Herbst führen will, auch und gerade literarisch, kommt man nicht um Parteinahme umhin. Auf welche Weise auch immer. Kritische Parteinahme. Es geht hier nicht darum selber „moralische Verbindlichkeit“ zu formulieren, doch die Notwendigkeit einer solchen, muss erkennbar bleiben. Ansonsten verkommt für den Leser die „Gewalt“ zu einem ästhetischen Event. Verliert ihre Bedeutung. Ihre historische, wie auch ihre kritisch-theoretische. Literatur gehört zur politischen Welt, und wenn sie sich noch so sträubt, ansonsten wird sie Teil einer philosophischen Pseudowirklichkeit. Dass ich bei der Lektüre auf Zizek stieß, das verdanke ich letztlich meiner Neugier, nicht jener Literatur. Denn auch Zizek war hierin nicht wirklich vermittelt.
faz.net/Im Gespräch: Ulrich Peltzer: Warum sind Gefühle nicht das Wahre, Herr Peltzer?, 28.03.2011