Der „Doktor“ ist Teil des Klassenkampfes

Der „Doktor“ ist Teil des Klassenkampfes
Am meisten erstaunt mich immer noch die Naivität gewisser, ja: so vieler, Guttenberg-Verteidiger. Solchen, die annehmen, dass eine „Doktorarbeit“ eben nicht Gegenstand des politischen Kampfes sein sollte. Im politischen Kampf sollte es wohl Anstandsregel geben, so sollte man niemanden verleumden, wider besseres Wissen, doch entlarven, darf und soll man. Im Übrigen ist der Doktortitel, also die Erwerbung eines solchen, die Privilegien hiermit, wie auch natürlich der Aspekt seiner Käuflichkeit („Wegen des Verdachts eines habituellen Zugriffs…“), Gegenstand des politischen Kampfes selber – des Klassenkampfes. So wird von Beginn an ein Heer von Doktoren auf die Klasse der Besitzlosen gehetzt; und so findet sich klassenbedingtes „Unwissen“ auf der einen Seite, wie „Herrschaftswissen“ auf der anderen Seite. Oh ja, ein solcher Plagiatsfall ist ein gefundenes Fressen, dennoch zugunsten einer berechtigten Sache. Genau aus diesem Grund wird der Guttenberg von seiner Klasse solange gehalten, bis der Schaden so klein wie möglich geworden sein wird („Was die Klasse wild macht“). Auch das wiederum ist Klassenkampf – Klasse gegen Klasse. Hier sogar mal im übertragenen Sprachgebrauch. Denn durch „Klasse“ zeichnet sich die herrschende Klasse im Moment jedenfalls nicht aus.

faz.net/Plagiatssucher von „GuttenPlag“: „Die ganze Dissertation wurde abgeschrieben“, 21.02.2011

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Ein Trackback

  • Von Guttenbergs Untragbarkeit ist keine Lüge am 1. März 2011 um 20:32 Uhr veröffentlicht

    […] haben, sie gar zu verspielen. Dass die Opposition hier den politischen Gegner zu schwächen sucht, läge daher in der Natur der Sache, wenn es nur so gewesen wär. Verlogen sind jene Doktoren, ist diese Uni, die da dem Gutenberg das […]

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