Lasst sie frei sein

Den 2. Beitrag hat die FAZ bisher nicht gesendet. Passt ihr wohl nicht, dass ich da so deutlich drauf eingehe. Versuche es ein 2. Mal. Nach dem 3. Versuch wurden dann alle drei auf einmal gesendet. Was für eine Kinderei. So führt sich die Redaktion der FAZ selber vor.

Lasst sie frei sein
Ein ausgesprochen guter Beitrag. Das Beste, was ich zu diesem Thema und in dieser Zeitung bisher zu lesen bekam. In bester wissenschaftlicher Tradition verfasst: sachkundig, seriös, sachlich wie klar. Doch eine Kritik sei angemerkt. Es geht nicht mehr ohne Religionskritik, auch bei aller Liebe zu Goethe nicht. Nur darf sich eine solche nicht als Konkurrenzkritik erweisen. Für Marx war Religion, und hier rekurrierend auf Feuerbach, das Opium des Volkes. Nicht Opium für das Volk. Und wer die linke Position zu Drogen kennt, weiß, dass die Linke für die Freigabe von Drogen ist. Nicht der wirtschaftlichen Interessen der Drogenbarone wegen, sondern der Freiheit wegen. Auch die Droge Religion muss frei sein. Erst in Freiheit kann sie auch kritisiert werden. Sonst müsste man sie gar verteidigen. Und genau das ist im Moment unser Dilemma. Die Kultur der Migranten, darin eingeschlossen, die religiöse, wird öffentlich stigmatisiert, ihre theologischen Ansichten werden einseitig der Häresie beschuldigt. Stellvertretend für all die anderen Religionen werden ihnen alle Sünden aufgelastet, wie die der Unterdrückung der Frau (vgl.: „Die gemeinsame Wurzel aller Theologie“). So zwingt man die Linke in die Knechtschaft der Fundamentalisten. So war das nicht gemeint.

„Wir“?
@Scheffler: So wie Sie gerade das „wir“ gebrauchen, sehe ich mich missbraucht. Ein solches „wir“ unterschreibe ich nicht. Und wessen Kultur das hier ist, an der ich auch Teil habe, darüber wird schon lange gestritten. Schon Marx konstatierte durch die Evidenz von Kapital und Arbeit zwei Kulturen, ja zwei Nationen in einer Gesellschaft (Kommunistisches Manifest). Wenn eine dritte oder vierte noch hinzu kommt – die der Frauenunterdrückung kennzeichnet ja eine solche „dritte“ -, liegt das wohl kaum in der Verantwortung der Unterdrückten, jenen in aller Regel eben nicht Kulturträgern, sondern Kulturopfern. Und kommen Sie mir nicht mit Ihrem Engagement für die Frauenrechte, das ist so durchsichtig wie ein Grundgesetz, dass die Menschenwürde zu verteidigen vorgibt. Das sind alles leere Begriffe, die in der Klassengesellschaft täglich erledigt werden. Die Würde der Frau wird im Kapitalismus nur raffinierter missachtet. Das „bürgerliche Recht“ hüllt sich in die Toga der Geschlechtsneutralilität. Das vorläufige Ergebnis ist ein nicht erklärter Geschlechterkrieg – auch in Deutschland („Die Verdammten, international und hauptsächlich weiblich“).

faz.net/Debatte zu Goethes Islambild: Mohammed war doch der Prototyp des prophetischen Genies!, 13.01.2011

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  • Von Déjàvu am 17. Januar 2011 um 15:01 Uhr veröffentlicht

    […] Den deutschen Dichterfürsten als Kronzeugen in Sachen Islamismus/Antiislamismus bemühen zu wollen, ist eine selbstentlarvende […]

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