Es sollte schon mehr als ein Aphorismus sein!
Ein Beitrag, wenn auch gut formuliert, doch nur reine Meinung. Von einem Wissenschaftler erwarte ich die Beschreibung konkret-historischer Szenarien, die deutlich machen, um was es eigentlich geht. Sätze wie diese: (Währungssysteme) „sind auch keine Schicksalsfrage Europas, da es um den Kontinent in der Tat schlecht aussähe, wenn sein Frieden von seiner Währungsordnung abhinge“, mögen für einen Aphorismus ausreichen, doch erklären tun sie rein gar nichts. Warum gab es dann diese Kriege in Europa? Wie wär’s, wenn ein Wirtschaftstheoretiker, und ein Historiker der Wirtschaft sollte ein solcher wohl auch sein, etwas über Wertschöpfung erzählte, über die – von Kapitalzusammensetzung und Kapitalsmacht geprägten – Mehrwerttransfere innerhalb und außerhalb nationaler Ökonomien, solchen, die nicht nur den inneren Frieden sondern eben auch den äußeren schon „immer“ in Frage gestellt haben (Stichworte: Imperialismus und soziale Revolution). Was geschähe denn, wenn Griechenland oder Spanien mithilfe einer nationalen Währung abwerten, und dadurch nicht nur der soziale Druck dort stiege, sondern eben auch die Exportoffensive eines Deutschlands zum Beispiel gebremst wird? Wie also stellen sich die Interessens- und Klassengegensätze konkret dar – mit und ohne Euro?
faz.net/Krise der Währungsunion:Der Euro ist nicht unser Schicksal, 06.01.2011