Den Mut und die Klugheit eines Hannibal
Es ist doch erstaunlich, dass wir jetzt erst erfahren, dass Tunesien keine Demokratie gewesen sei, und dass deren Machthaber sich die Taschen vollgestopft haben. Aber vermutlich hätte das die Geschäfte gestört, die eben auch das deutsche Kapital mit diesem arabischen Land betreibt, wenn man das früher kund getan hätte (dem Kommentar „Falsche Freunde“ kann man da eigentlich nichts hinzufügen). So spielt man jetzt den Gerechten, nachdem das Volk, das tunesische, die Sache selber in die Hand zu nehmen scheint. Doch Vorsicht: genau hinter solchen Schmeicheleien lauert der wahre Feind, der, dem jede Regierung recht ist, die Hauptsache, sie macht gute Geschäfte mit einem. So ist auch hier wieder zu befürchten, dass das Volk um die Früchte seiner Revolution betrogen wird. Ich kann nur hoffen, dass das tunesische Volk, ein sehr altes übrigens, das da in grauer Vorzeit mal eine große Rolle spielte, den Mut wie die Klugheit eines Hannibal in seinen „Genen“ trägt. Dann aber wäre es nicht nur um die Selbstherrlichkeit so etlicher arabischer Despoten geschehen, sondern eben auch um die guten Geschäfte mit diesen. Marokko wäre da vielleicht der nächste Kandidat für.
faz.net/Nach dem Sturz Ben: Angespannte Ruhe in Tunis, 17.01.2011
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