Irisches „Taroff“

Irisches „Taroff“
„Taroff“ spielen sie, die Iren, das macht sie mir noch sympathischer. Die Perser spielen dieses Spiel bis zum nicht mehr Ertragen, wenn es darum geht, vor einem Gönner nicht all zu schnell zu kapitulieren. Man lehnt immer erst einmal höflich ab, denn schließlich bringt jedes Geschenk dem Schenkenden im dem Maß einen Prestigegewinn, wie dem Beschenkten den Prestigeverlust. Es geht darum, das Gesicht zu wahren, am Ende nicht als der bescheiden Beschenkte, sondern als der großzügig Annehmende dazustehen. Wenn man annimmt, dann nur um dem Gönner einen Gefallen zu tun. So auch die Iren, wenn sie jetzt doch darüber „nachdenken“ von Europa Hilfe anzunehmen. Man ist ja nicht irgendwer, man ist der Tiger, wenn auch ein Geschwächter, einem, dem gerade die Krallen gestutzt werden. Von den Engländern vor allem. Dann doch lieber von den „Europäern“ annehmen, zu denen ja die Engländer nicht gehören wollen. Die tun das ehe nur im „nationalen Interesse“, diese verhassten Briten, und nicht im europäischen, schon gar nicht im irischen. So läuft das Spiel. Und am Ende wird Irland von Europa nicht nur mehr denn je abhängig sein, sondern diesem noch nützlicher. Die Engländer müssen sich schon anstrengen, und vielleicht noch ein paar Pfund drauflegen.


faz.net/Euro-Krise:Irische Bitte um Finanzhilfe steht kurz bevor, 17.11.2010

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