Selbst 3 Versuche waren ohne Erfolg. Ganz offensichtlich will man den Kanzlerkandidaten nicht auf diese Weise demontiert sehen. Nützt nur nichts. Es ist im Internet, liebe FAZ-Redaktion!
Fränkisches Schlitzohr
Meine Urgroßmutter mütterlicherseits widersetzte sich den rauen Umgangsmethoden mit den kriegsgefangenen „Erntehelfern“ auf dem Bauernhof ihrer Familie: Und das war übrigens auch in Franken – in Unterfranken. Und dass da am Ende wenigstens ein Marxist bei raus kommt, könnte ich mir stolz zugute halten. Bei den Guttenbergs ist es der Urgroßonkel, der zusammen mit den anderen Grafen, am Ende eines längst verlorenen Krieges Hitler zu beseitigen suchte. Und dass da jetzt ein pazifistischer Verteidigungsminister bei raus kommt, wird dann wohl der eine oder andere seiner konservativen Kollegen als unvermeidbare Tragödie erkennen. Dass man Widerstandsgeist also in die Erbmasse eintragen könnte, wird ein Sarrazin sicherlich bestätigen. Doch Franken sehen das anders. „Schlitzohren“ nennen wir solche, die über ein besonderes Geschick verfügen: Mal profitiert man von Raubrittern, dann von ein oder zweier Religionswechsel, doch letztlich immer nur von den eigenen Bauern, die immer mit zu den Ärmsten zählten, welche in Franken für andere je schuften haben müssen. Und das wird dann wohl den Wirtschaftsminister daraus gemacht haben.
faz.net/FAZ.NET-Fernsehkritik: „Die Guttenbergs“: Ein unabhängiges Leben, 23.11.2010
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[…] Gespür für charakterliche wie intellektuelle Eigenheiten von Menschen eines gewissen Typs (nun in Franken, wo Guttenberg zu Hause ist, haben die Menschen dieses Gespür bisweilen noch) hätte man den […]