Auch diesen Beitrag muss ich ein 2. Mal senden, da ihn die FAZ bisher nicht freigeschaltet hat. Versuche es ein 3. Mal.
Es ist wirklich zum Haare raufen. Nach dem 3. Versuch erbarmt sich die FAZ-Redaktion den 1. Teil zu senden, natürlich ohne den Hinweis, dass das schon der 3. Versuch war, unterdrückt aber weiterhin den 2. Teil, genau den Teil also, der dem Ganzen erst seinen besonderen Sinn gibt. Versuche es ein 4. Mal.
Die nationale Befreiungsbewegung zwischen Kapital und Arbeit – Teil 1
Es lässt sich am Beispiel der PLO, ähnlich wie an dem der IRA deutlich machen, wie nationale Befreiungsbewegungen im Schatten der politischen Hauptkräfte einer Epoche agieren, nämlich zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Imperialismus und sozialer Revolution, und auch zwischen Faschismus und Demokratie, wie in diesem Fall. Hätte das faschistische Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen, wäre der Einfluss auf eine PLO (und auch eine IRA) irreversibel gewesen. So aber übernahm der siegreiche Feind jenes Deutschlands die Rolle des Hitlerfaschismus, d.h. die Rolle des Gegners (als Feind aller Völker) wie die des (taktischen) Verbündeten. Im Falle Irlands führte das zu blutigen Erfahrungen mit der englischen Armee, zu fatalen Massakern auch innerhalb der IRA, wie dann schließlich zur Spaltung der IRA, bzw. auch der irischen Nation. Ein England war vor dem Hintergrund eines Weltringens zwischen Demokratie und Faschismus nicht zu schlagen, schon gar nicht von einer solch unbedeutenden nationalen Befreiungsbewegung. Ein Bündnis mit dem Feind der Menschheit, dem deutschen Faschismus, war so desavouierend wie fatal, wie auch sinnlos. Im Falle der PLO war dies noch dramatischer. England, der bisherige Hauptfeind der Völker im Nahen Osten mimt den Araberfreund.
Die nationale Befreiungsbewegung zwischen Kapital und Arbeit – Teil 2
Dass die Sowjetunion sich dem Beschluss zur Gründung des Staates Israels einfügte, ist letztlich demselben Grund geschuldet, warum auch ein irischer Befreiungskampf aussichtslos bleiben musste: Es galt den Sieg über den Faschismus zu Ende zu führen. Das Drama daran war, dass die gestrigen Verbündeten in diesem Moment schon wieder Feinde waren. So wurde der Faschismus nicht wirklich geschlagen, und nicht nur der Westen bediente sich bedenkenlos seines Kader, sondern auch der Sozialismus tödlich verletzt: die Sowjetunion begann mit einer pragmatischen, sprich: imperialistischen Außenpolitik. Was dem zum Opfer fiel war nicht nur ein völlig kopflos gewordener palästinensischer Befreiungskampf, einer, dessen nationale Ideologie im Antisemitismus stecken blieb, sondern auch ein Staat der Juden, der zur Geißel eines eben solchen Befreiungskampfes werden sollte. Ein nicht geschlagener Faschismus, für den Juden identifiziert im arabischen Widerstand (und für diesen umgekehrt als schädlichen Mythos inbegriffen), macht es dem jüdischen Volk unmöglich zu erkennen, dass es selber schon die Methoden seiner eben schrecklichsten Feinde übernommen hat, und versperrt dem palästinensischen Volk die Einsicht, dass in diesem Wechselspiel beide Seiten Opfer wie Täter sind.
faz.net/Türkei:Wir haben ein Mandat in Palästina, 03.11.2010
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[…] Dünkel und Dummheit die Hand reichen @Filou: Wo die Reaktion dreister wird, da greift auch die Zensur schärfer, denn es geht der Bourgeoisie offensichtlich ums Ganze. Und während der Kleinbürger sich in seine […]
[…] sie als Reserve der sozialistischen Bewegung auftreten. Und wo der Sozialismus fern ist, da ist der (bürgerliche) Nationalismus nur ein Wurm im […]