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Verstopfter Stoffwechsel
@Lacher: Kapitalismuskritik referiert nicht einfach auf „Besitzschmähung“, sondern auf der Kritik von Kapital und Lohnarbeit. Auch ich besitze meine persönliche Habe, ein Auto, einige Fahrräder, ein Haus, zwei Katzen…. Doch „Besitz“ ist an die Form der Klassengesellschaft gebunden. Zukünftig „konsumieren“ wir, zwecks Stoffwechsel mit Natur und Gesellschaft, nicht mehr notwendig in der Form des Besitzes, also durch Erwerb von Gütern und Dienstleistungen, sondern „beleihen“ diese Güter, die grundsätzlich allen (der Gesellschaft) gehören, zwecks Befriedigung unserer (immer noch verschiedenen) Bedürfnisse. Rohstoffrecycling und wechselseitige Dienstleistung werden das grundlegende Produktionsprinzip. So wird Produktion von Gütern und wechselseitige Dienstleistung nicht die Natur und den menschlichen Organismus verschleißen/verstopfen, sondern analog dem 2. Ges. der Thermodynamik die Entropie erhöhen. Wo also nicht nur nicht Eigentumsanhäufung, sondern auch keine Müllberge mehr entstehen, werden Unterversorgung (Armut) wie Umweltverschmutzung Geschichte sein. Reichtum von Einzelnen käme den Menschen als ein verstopfter Stoffwechsel, als ein Krankheitssymptom, vor. Im Hinblick auf eine solch mögliche Zukunft, die einzig mögliche, ist Kapitalismus längst obsolet.
faz.net/Integration in Berlin: Der Zug fährt ab, 28.10.2010