Pseudorassismus und Klassenhass
Per Definition ist Rassismus die Vorstellung von einer eigenen „rassischen“ Überlegenheit. Der Hass von ausgegrenzten „Minderheiten“ gegenüber Mehrheiten kann rassistisch sein, dürfte als solcher aber nur reflexhaft vorliegen. Vor allem ist er Ausdruck eines undifferenzierten Klassenhasses, also des Hasses der unterdrückten Klasse gegenüber der unterdrückenden, da die benachteiligte Bevölkerungsgruppe innerhalb der autochthonen Bevölkerung, die sich ihr gegenüber insgesamt „überlegen“ positioniert, keinen Unterschied, also auch keine Klassenunterschiede, mehr ausmacht. Sie geht somit weniger von einer eigenen „Überlegenheit“ aus, als vielmehr von einer ihr zugeschriebenen Unterlegenheit, die sie reflexhaft rassistisch rückübersetzt. Wenn man solche pseudorassistischen Reflexe wiederum undifferenziert als Rassismus definiert, verwischt man den Unterschied zwischen Mehrheiten und benachteiligten Minderheiten, ignoriert nämlich die realen sozialen Benachteiligungen, die wiederum teils rassistisch konnotiert sind. Ein fataler Fehlschluss, der die Gesellschaft in echte Rassenkonflikte hinein treiben kann. Und ganz offensichtlich gehen die Herrschenden genau diesen Weg, zwecks Neutralisierung des sich verschärfenden Klassenkonflikts.
faz.net/Politiker warnen vor Diskriminierung: Deutschenfeindlichkeit ist Rassismus, 09.10.2010
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[…] enthält einen ganz anderen Blickwinkel. Sie ist mehr Reaktion als Aktion, mehr Reflex als Impuls („Pseudorassismus und Klassenhass“), doch ist sie nicht weniger heftig, nicht weniger authentisch. Das hört sich dann ab und an so […]
[…] der Deutschenfeindlichkeit, der ebenso nicht zu leugnenden, von Migrantenkindern (vgl. auch: „Pseudorassismus und Klassenhass”), gleichgestellt wird, enthält noch eine andere demagogische Variante. Da wird ein Problem an den […]