Zynisch wie zutreffend
Schlecker scheint der Prototyp eines negativen Kapitalisten zu sein, wo wir doch sonst nur lauter Idealisten an der Spitze des Kapitals haben, nicht wahr? Das Schlimme ist, dass seine Bemerkung bzgl. der Arbeitszeitkonten nicht nur zynisch, sondern eben darin zutreffend ist. Nur mit einem Unterschied: Arbeitszeitkonten bei einem ansonsten ausreichend bezahlten Mitarbeiter (zumal in Vollzeit vielleicht) können u. U. noch als erträglich empfunden werden, bei Teilzeitkräften, die mit ihrem Einkommen bestenfalls das Familieneinkommen (Hausfrauen- und Schülerarbeit vermutlich) aufbessern, geht das definitiv nicht. Bei einem Herrn Schlecker soll man allerdings auf Alles gefasst sein, vielleicht sogar auf Betriebsschließungen. Ich würde daher von Überstunden Abstand nehmen. Wer weiß, ob die nach mal bezahlt werden. Das Gute am Rande, wenn auch mit bitterem Beigeschmack für die Mitarbeiter: Der Boykott scheint zu wirken. Ich jedenfalls kaufe schon lange nicht mehr bei Schlecker ein, gleich wie nahe sein Geschäft oder wie billig seine Ware wäre.
faz.net/Schlecker spart:Zeitkonten statt Bankkredit, 17.08.2010
Ein Trackback
[…] schon um das Thema hier abzuschließen. Nicht abschließen sollte man aber die Bewertung dieses Milliardären-Bashings, was uns da die FAZ seit einiger Zeit bietet. Das ist alles andere als Kritik am Kapital, denn es […]