Mittelalterliche Jahrmarktsposse
Ein Beitrag voll der Brisanz. Nicht nur wegen der üblichen Verdächtigen aus der Schwerstkriminellenszene im Quartett Schröder, Maschmeyer, Fromberg – und eben Hanebuth – das ist so alt wie eben auch abgeschmackt -, und auch nicht wegen des neuen Bundespräsidenten, der da nun – via neuer Ehefrau – zustößt (über Maschmeyer und Frau Ferres), sondern vor allem wegen der eindeutig nach Einflussnahme riechenden politisch-wirtschaftlichen Netzwerke. Dass das ganze Rürup- und Riesterreformwerk in Wahrheit eine schamlose Innovation aus der Kapitalanlagebranche ist, ist eigentlich schon als bekannt voraus zu setzen, doch stößt einem da ein besonders widerliches Geschmäckle auf, angesichts der damit möglichen Manipulationen. Die finanzielle Situation von immer größer werdenden Teilen der Gesellschaft gerät in Abhängigkeit von solchen krummen Seilschaften. Das wäre dann schon nicht einmal mehr jene abstrakte, da auch anonyme, Abhängigkeit des Subjekts schlechthin vom Kapital, nein sondern eine geradezu persönlich, sprich: feudal, wirkende. Die Diskussion um die Renten (und auch um das Rentenalter) erhält somit den zweifelhaften Charme einer mittelalterlichen Jahrmarktsposse, wobei die Tragik des eigentlichen Geschehens unterzugehen droht.
faz.net/Niedersachsen:Die Erbfreundschaften von Hannover,11.08.2010
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[…] So wie die Rürup- und Riesterrenten die Kassen gewisser Finanzinstitute füllen (vgl mein: „Mittelalterliche Jahrmarktsposse“), so wird diese Reform die private Versicherungswirtschaft beglücken, zu Lasten der übrigen […]
[…] hatten wir vielleicht zuletzt unter Schröder, und dessen „Hannoveranermafia“ (vgl.: „Mittelalterliche Jahrmarktsposse“), aber in Deutschland läuft das so […]
[…] erst jetzt? Ich verweise auf meine Beiträge „Mittelalterliche Jahrmarktsposse“ vom 11.08.2010, „Hüt(h)er mich“ vom 12.08.2010 und „Sanktionen?“ vom 12.08.2010 hier in […]