„Was Tun?“

„Was Tun?“
Bezüglich der politischen Tendenz ihrer Ansichten genügt ein Blick auf den Werdegang von Nietzsche über Thatcher bis hin zu Pinochet. Komplizierter ist es aber in Bezug auf ihre eigentlichen philosophischen Quellen, die sich nicht so ohne weiteres als kompatibel erweisen, in Bezug auf westliche, sprich: moderne Demokratien. Ihr „Egoismus“ ist eine Vision aus dem russischen utopischen Sozialismus. Nikolaj Tschernyschewskijs utopischer Liebesroman „Was Tun?“, wo der Held der Geschichte aus „lauterem Egoismus“ die Liebe seines Lebens glauben ließ, dass er sich selbst gemordet habe, damit sie frei von ihm sei für die Liebe ihres Lebens, prägte eine „ganze Generation russischer Revolutionäre“, so zumindest meinte dies Lenin, und was ihn prompt dazu anregte, sein Werk „Was Tun?“ so zu benennen. Während dieser Egoismus aber die einen dazu anregte, das bewusste, das „revolutionäre“, Subjekt (in „Was Tun?“) als Triebkraft der Geschichte zu entdecken, ein jenes, das sich im Klassenkampf vom spontanen – „automatischen“ (Marx) – Subjekt emanzipiert, welches da nur die Vorgaben der Geschichte erfüllt, treibt es die anderen von einem Abenteuer in das andere. Kapitalismus und Sozialismus zeigen sich darin als die 2 Seiten einer Medaille, den nicht identischen.

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2 Trackbacks

  • Von Gerade stehen für den kapitalistischen Schrott am 14. September 2010 um 21:18 Uhr veröffentlicht

    […] der sich da, geschultert quasi durch eine „Sozialisierung”, an der Macht hält? Und wo ein „authentischer” Sozialismus so verteufelt wird, frage ich mich nun aber doch: ist dieser Sozialismus nur deshalb so erfolglos, […]

  • Von Lasst sie ihren eigenen Weg gehen! am 20. Januar 2012 um 11:35 Uhr veröffentlicht

    […] erstaunte). Nicht nur wegen ihrer Liebe zur russischen Literatur also, die ich teile. Mich hat aber Tschernyschewskijs Was Tun? wohl mehr geprägt als gleich welches von Dostojewskis Werken. Denn ich gehöre noch zu der […]

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