Die Magie von Herrschaft
Die Vitae des Herrn K. mag da eine bestimmte Perspektive bestätigen, und zwar jene, wie sie sich dem Volk in aller Regel zeigt, wo sich das Verhältnis von Spezialist zur Klasse als das zu seinem Protégé darstellt, vorausgesetzt der Spezialist ist nicht selber Teil der Klasse. Diese Perspektive (nicht die Wirklichkeit selber) verleiht dem Herrn K. eine besondere Tragik, denn das Volk hat mit Protegierten kein Mitleid, es sei denn, der Stempel des Spezialisten ist schon eine Weile verblasst, wie beim letzten deutschen Bundespräsidenten z.B.. Die Spezialisten als Kategorie (eine Klasse sind sie definitiv nicht und nach Ortega sind sie gar die Wurzel allen Übels – „Der Aufstand der Massen“) sind hingegen ein wichtiges Symptom für wie Politik tickt. So sind die von der Politik oft missachteten Massen bei den Spezialisten wiederum als mathematische Funktion erfasst, eine Funktion daher (!) mit sicherlich vielen Unbekannten (die „Bornsche Wahrscheinlichkeitsrechnung“ wird sehr strapaziert). Die Macht der Einen über die Zahlen (die virtuelle Macht) erscheint so als das notwendige Äquivalent zur Macht über die Massen (die reale Macht) und beides zusammen ergibt die Magie von Herrschaft.
faz.net/Griechenland: Im Tal der Zahlen und der Tränen, 21.06.2010
Ein Trackback
[…] nicht, weil diese Massen so revolutionär sind, oder gar so klug (die „Dümmsten“ sind laut Ortega ehe die, die sich für die „Klügsten“ halten, da für Spezialisten), nein, weil das Kapital […]