80 % der Steuern aus 50 % der Einkommen?

80 % der Steuern aus 50 % der Einkommen?
Wers glaubt, wird selig. Allerdings wäre das nicht mal so wichtig, denn das oberste Zehntel hält in etwa 60 % des Vermögens (Andreas Rudolf: vermögensverteilung-die-reichen-schneiden-sich-ein-immer-größeres-stück-aus-einem-stagnierenden-kuchen) – einfach mal googeln unter dem Begriff „Die Reichen und das Vermögen“. Es geht also nicht um Einkommensbesteuerung – nicht hauptsächlich -, sondern um Vermögensbesteuerung, und zwar letzteres vor allem im Interesse der Demokratie selber. Ein solcher Zustand führt zwangsläufig zur politischen Entmündigung der Massen, der besitzlosen Massen, nämlich zum politischen Größenwahn der Reichen (Krösuseffekt). Dass diese Reichen so ganz nebenbei auch noch die Hauptlast für eine Krise tragen sollen, die sowieso ihrem Reichtum zu verdanken ist, ihrem Geldreichtum, wäre nur ein wünschenswerter Nebeneffekt. Nichtsdestotrotz wird das nicht die Gesellschaft verändern (vielleicht nur nicht weiterhin verschlechtern) und schon gar nicht das Kapital abschaffen. Das konservative Geheule um die Reichen, die man da so neidvoll schröpfen möchte, ist mehr als unwürdig, und angesichts der Armut, die sich in den letzten 20 Jahren so eingestellt hat (zu der, die wir ehe schon hatten) – und die jetzt noch größer werden wird -, eine schamlose Provokation.

faz.net/Haushaltssanierung:Bricht jetzt die soziale Kälte aus?, 12.06.2010

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