Zwickmühle für Europa
Europa hat bzgl. Griechenlands die Wahl zwischen Pest und Cholera. Hilft es nicht, dann bleibt Griechenland nur die Flucht nach vorne – also nach hinten -, und das Ausscheren aus dem Euroraum, hilft es doch, dann geht es mit dem Euro noch schneller bergab. Im ersten Fall folgen die übrigen Wackelkandidaten mehr oder weniger auf den Fuß – Spanien/Portugal-Irland-die baltische Staaten…, denn deren Bonität hängt an der Option einer europäischen Hilfestellung für Griechenland, im zweiten Fall würde ein weiter schwächelnder Euro, diese Kandidaten etwas später treffen. Also was macht Europa? Es verspricht zu helfen, ohne zu sagen wie oder wann („Griechenland entscheidet“), in der Absicht Zeit zu gewinnen, will heißen: die Spekulation gegen den Euro mittelfristig zu stoppen. Doch je länger Europa diese Taktik verfolgt, desto wahrscheinlicher wird es, dass Fall eins und Fall zwei wie Materie und Antimaterie zusammenwirken und in einem Blitz den Euro verpuffen lassen, auch zum Gefallen der Spekulation. Eine verteufelte Zwickmühle, und Europa steht am Ausgang einer Krise, die zumindest in Europa, bisher noch nicht mal richtig gewütet hatte. Vielleicht wird Griechenland dafür sorgen, dass das demnächst nachgeholt wird.
faz.net/Griechenland:Trichet begrüßt europäisches Nothilfeprogramm,08.04.2010
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[…] gewissermaßen schwächere Währungen innerhalb Europas realisiert wurde, und eben Länder wie Griechenland in quasi koloniale Verhältnisse hielt (und diese damit auch immer hart am Rande des […]
[…] Regierung. Das Gepokere zieht nicht, man nimmt es ihnen nicht ab, dass sie Griechenland (eigentlich gar nicht) helfen wollen. Das Ende der Spekulation, welche da in Psychologie (statt in ökonomischer Theorie) […]
[…] aus der EG in Gang setzen wird (die nächsten Wackelkandidaten stehen schon in der Warteschleife (Spanien, Portugal, Italien, Irland…), aber 33 Milliarden sind eine Menge Geld, schlechtes Geld, diesem aber noch weitere 30 Milliarden […]