Geld ohne Wert
Da sucht der Kleinbürger nach einem Schlupfwinkel für die Anlage seiner paar Kröten, die nicht von Inflation oder Deflation bedroht sein sollen. Da treiben die Herren der Bourgeoisie immer noch das Geldgeschäft als wäre nichts gewesen, und angeblich soll es bzgl. der Geldvermehrung keine Alternative zu den Aktien geben. Ja nur für den, der das Geschäft beherrscht – beherrscht, im Sinne des Wortes. Denn auch eine deflationäre Entwicklung wird letztlich das Geld nicht von alleine wachsen lassen, wie Paul Rabe das ausdrückt. In diesem Fall wird der Staat sich was einfallen lassen, wie negative Zinsen zum Beispiel. Und das ist ja auch klar: eine Verzinsung, auch die auf das Spargeld, folgt immer nur (wenn auch in Abständen) der Kapitalverzinsung. Geld das diesem Kapital, seiner Verwertung, entzogen wird, hat keinen Wert. Ein Vorbild dafür könnte das sog. Regionalgeld werden, da machen es die Bürger – die regionalen Kleinbürger – dem Staat schon vor, wie man Geld, das dem „Bäcker“ nicht zurück gebracht wird, entwertet. Nur eine solche kleine Geldwirtschaft/Warenwirtschaft, die Ware-Geld-Ware, oder Geld-Ware-Geld nicht zu G‘-W‘-G‘ weiter treibt, bis zur Finanzindustrie also, ist ein Zurück im Kapitalismus, und zeigt bestenfalls auf dessen „Ausweglosigkeit“.
faz.net/Das Tribunal:Wer hat Schuld an der Finanzkrise?, 10.04.2010