Der gute Ton

Der gute Ton
Nach den Maßstäben des gewöhnlichen Mannes, der ja für gewöhnlich der eigentliche Verlierer auch ist, ist das kriminell, gemäß den Gepflogenheiten in Kapitalskreisen eher eine Art Gesellschaftsspiel. Am Ende gehört es zum guten Ton, wenn der Gewinner, seine nicht so glücklichen Mitspieler, am Profit beteiligt, zu Lasten derer Kunden, all deren Kunden (resp. des Steuerzahlers dann). Die Gefahr des Verlustes des Ansehens jener elaborierten Gesellschaft, eben gerade bei dem besagten „gewöhnlichen Mann“, ist insofern als peripher einzuschätzen, als dass eben der Reichtum der Anderen jenem Gewöhnlichen zu bescheinigen scheint, dass ein solcher Reichtum mit rechten Mitteln erworben ist; Ausnahmen sollen die Regel bestätigen. Somit kommt es zu dem Paradox, dass der Geschädigte selbst, der kleine Mann also, vielleicht noch bereit ist, Anstrengungen zur Schadensbegrenzung zu unternehmen (bzw. auch seinen Politiker abzustrafen), aber eben nicht, seine diesbezügliche mehr als naive Haltung aufzugeben. Die zu beobachtende Ungerührtheit auf dem Kapital-, bzw. Aktienmarkt bestätigt dieses Bild.

faz.net/Goldman Sachs:Der Druck auf die Führung steigt,20.04.2010

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