Die Lücke für das Kleinbürgertum

Die Lücke für das Kleinbürgertum
Es gibt für den Kapitalismus nur zwei Optionen bzgl. der Behandlung der Armen: Sozialdemokratismus oder Sozialdarwinismus. In aller Regel kombiniert man. Und die Flügel der Bourgeoisie streiten sich um des Kaisers Bart, wenn sie sich gegenseitig skandalisieren. Gunnar Heinsohn tendiert zum Sozialdarwinismus. Das ist nicht neu, und zeigt das doch, wohin das Kleinbürgertum sich neigt, wenn es sich darin der vorherrschenden bürgerlichen Strömungen – einschließlich der sozialdemokratischen – andient. Nur ein Restflügelchen an Sozialdemokraten, wie es sich da um „Die Linke“ und um Teile der „Grünen“ gruppiert, leistet sich eine marginale Existenz. Marginal oder nicht, haben wir doch da eine Auseinandersetzung zwischen Neo-Sozialdemokraten (Neorevisionisten) und Neo-Neoliberalen. Diese Neorevisionisten haben als Klassenbasis genau jene Arbeiteraristokratie, die gestern noch ihre Privilegien zu retten hoffte, durch Hartz-IV, und mit Steinmeier, heute aber mit eben demselbigen das gegen Hartz-IV zu leisten glaubt. Das ist die Lücke, die dem Kleinbürgertum nun das Herauswinden (aus dieser obsolet gewordenen Partnerschaft) ermöglicht, doch das zersetzt das bürgerliche Lager, woraus sich dann erst eine revolutionäre Option entwinden kann.

faz.net/Gastbeitrag zu Hartz IV:„Sozialhilfe auf fünf Jahre begrenzen“, Von Gunnar Heinsohn,16.03.2010

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Ein Trackback

  • Von Unentschiedene Staatskrise am 18. März 2010 um 14:53 Uhr veröffentlicht

    […] mit der ja alles auch begann – mit Schröder und Fischer -, zeigt deutlich, dass das Kleinbürgertum entschieden mehr nach rechts rücken möchte als selbst die herrschende Bourgeoisie. Zunächst […]

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