Immer noch jemanden unter sich

Immer noch jemanden unter sich
Das Gros der Kommentatoren hier belegt, dass unsere Politiker, also die, die Hartz-IV erfunden haben, bzw. zu verteidigen gedenken – eben genau mit diesen Regelsätzen -, sich in bester Gesellschaft befinden. Es grenzt an Böswilligkeit, wenn man unter Hinweis auf die oft schlechten Löhne großer Teile der Gesellschaft, die Hartz-IV-Regelsätze noch als zu hoch betrachten möchte. Ja geht denn diesen Leuten kein Licht auf, nämlich dass das eine mit dem anderen zu tun hat? Niedrige Löhne und nicht „verfassungskonforme“ Regelsätze bedingen sich. Sie sind der ein und derselbe Ausdruck von Armut, der Armut durch oder wegen Arbeit und der Armut mangels Arbeit. Anstatt also sich solidarisch zu zeigen, wird auf den noch Schwächeren geschimpft. Das ist es, worauf unsere Politik spekuliert, bisher mit Erfolg. Denn genau das ist auch der Punkt, um den es geht: es soll niemand begreifen, dass die Armut der kapitalistischen Gesellschaft beiwohnt. Nicht als Triebfeder für (einen möglichen) Reichtum, wie da so lyrisch das System beschönigt wird, sondern ganz prosaisch, wie die Hure dem Freier, denn findet doch selbst der „schäbigste“ Lohnarbeiter immer noch jemanden unter sich.

faz.net/Ermittlung nicht korrekt:Hartz-IV-Sätze sind verfassungswidrig, 09.02.2010

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