Die Briten und die Chinesen sind sich näher als sie es wünschten
Diese Hinrichtung beinhaltet eine derart offene Referenz auf den Opiumkrieg – angezettelt seinerzeit durch die Briten -, dass es einer Provokation gleichkommt. Im Unterschied zu damals allerdings sind die Chinesen bis auf die Zähne bewaffnet, und sie sind alles andere als eine isolierte, ja rückständige orientalische Macht. Und doch: Es stimmt auch, dass China abhängig von den USA ist, ist es doch deren verlängerte „Werkbank“. Die auf den internationalen Handel spezialisierten Bereiche sind nichts anderes als Teil der Binnenökonomie der USA. Derart abhängig war das alte China nicht mal gegenüber England. Aber umgekehrt spielen die Chinesen in der gegenwärtigen Krise das Zünglein an der Waage – das vergiftete womöglich. Ohne chinesische Anstrengungen wird es wohl nichts aus dem neuen amerikanischen Traum, eines solchermaßen posttraumatischen Postkrisen-Traum. So gesehen ist das für die Briten eine Doppelwatschen: sie trifft auch bzgl. ihrer Abhängigkeit von den USA. Briten und Chinesen sind sich da näher als sie es wünschten. Und die Todesstrafe, die gibt es auch noch in den USA – nur seltenst für Drogendealer, es sei denn, es träfe die kolumbianische Schmutz-Konkurrenz.
faz.net/China und der Westen: Pekings Verachtung, 29.12.09
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