Wo ist die wirklich linke Politik?
In einem sind sie sich einzig, die Herren und Damen aus der deutschen offiziellen Politik, und dies von ganz rechts bis ganz links, nämlich im staatstragenden, sprich nationalen Pathos. Und ein Gysi, also ein „Linker“ bringt diesen auf den Punkt: „Während die Kanzlerin vom US-Kongress beklatscht wird, zieht sie der staatseigene GM-Konzern am Nasenring durch die Manege“. Was soll man davon halten? Ist es wirklich die Sorge um so vieler Deutscher Arbeitsplätze, die da in den letzten Jahrzehnten verschwunden sind, oder nicht einfach nur um das Elend mit jener hoch gezüchteten und bis dato noch ganz gut genährten „Arbeiteraristokratie“, die ihre Existenz gefährdet sieht, und wie gerade bei Opel sie so nett sich hat mästen lassen. Sie ist dankbar, hetzt und jammert sie doch pflichtgemäß gegen den amerikanischen Kapitalismus, den Turbokapitalismus. Was ist mit dem deutschen Kapitalismus, ist der gar langsamer, also ohne Turbo, dann wäre das vielleicht eine wenig schmeichelhafte Selbstdarstellung, oder geht es gar gerade um diesen? Will da ein deutscher Zwerg dem Goliath den Nasenring selber in die Nase ziehen? Opel zurück – heim ins „Reich“, pardon: in die Berliner Republik? Es ist zum Heulen, wo ist da die wirklich linke Politik? (Siehe auch: An der Spitze zu einer neuen Epoche)
faz.net/Reaktionen auf geplatzten Opel-Verkauf: „Hässliches Gesicht des Turbokapitalismus“, 04.11.09
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[…] woanders. Erstens geht es hier tatsächlich um die wohlgepflegte Sozialpartnerschaft zwischen Wirtschaft und Gewerkschaftsführern – bei Arcandor hört man vielleicht von gewissen Finanzierungstricks, aber nichts über die […]
[…] Partei – als Marxist – zu überleben verstand, war entweder Demagoge, Opportunist oder Genie. Gysi mag ein geniales Mundwerk haben, aber ein Genie ist er nicht. Seine heutigen Äußerungen, so […]