Bewährtere, bzw. bewehrtere Kulturen
Mit dem Abschmelzen der zentral- und nordeuropäischen Eismassen, wird eine Völkerwanderung aus Süd- wie Südosten eingesetzt haben. Eine solche, die wahrscheinlich bis in die europ. Antike und ins frühe europ. Mittelalter angehalten haben wird. Und auch dürften damit die Weizen- und Milchverwertungskulturen aus diesen Regionen (im engeren Sinne aus Mesopotamien) eingeflossen sein. Überhaupt sollten der Beziehung zwischen den klimatischen Veränderungen und den kulturellen noch mehr Beachtung geschenkt werden. Und es wird auch so gewesen sein, dass die sog. bäuerlichen Kulturen (solche, die ja auch gleichzeitig Keramikgefässe und Kunstgegenstände aus diesem Stoff herstellten) bei den jeweiligen Ureinwohnern auf erhebliches Misstrauen gestoßen sind, womit nicht nur eine Vermischung stark behindert war, sondern womöglich auch eine Klassenbildung begünstigt. Es könnte durchaus so gewesen sein, dass die „rückschrittlichere“ Kultur, die, die auf der Jagd beharrte, sich so als die bewährtere herausstellt, nämlich als die bewehrtere, die, welche die Waffengewalt weiter ausübte, womit die domestierenden Bauern die ersten Domestiken hier, also die erste unterdrückte Klasse, gewesen sein könnten, wenn man von den Sklaven der Römer absieht.
faz.net/Archäologie: Die Insel der Zurückgebliebenen, 06.09.09