Die Verlierer?

Die Verlierer?
@Don Alphonso: Apropos „Selbstgebackenes“! Wer kocht/bäckt bei Ihnen eigentlich? Ihre Frau Mama?, Sie selbst?, oder ein eingeführtes („rumänisches“) Hausmädchen? Nicht dass ich da einen Generalverdacht aussprechen möchte. Aber ich habe da so eine Geschichte im Kopf, die man, mit ein wenig Fantasie, zu passend machen könnte. Das Gebäude zu der Hauptverwaltung der Behörde, auf der ich arbeite – ja ich bin in einer Behörde beschäftigt, mehr negatives darf ich aber laut Arbeitsvertrag (über meinen Arbeitgeber) nun nicht mehr sagen! -, wurde da vor einiger Zeit neu gebaut. Und wie das so ist bei öffentlichen Gebäuden, die wird natürlich vorher anständig zu ausgeschrieben. Der, der dann der Billigste ist, bekommt in aller Regel den Zuschlag. Nun, dass dieser Bauträger der Billigste war, konnte man schon daran erkennen, dass sein ganzes arbeitendes Personal Polen waren. Wie viele davon legal beschäftigt waren, weiß ich natürlich nicht, aber was ist schon legal in der Baubranche?
Nun eines Tages wurde bei uns eingebrochen, wir, das sind die von nebenan, in dem alten Bau. Die Kerle machten nicht viel Federlesens. Und fuhren gleich mit den Baumaschinen ins Haus, das heißt, sie machten dabei die Türen ein wenig weiter. Geklaut wurden vor allem unsere alten Computer (merkwürdig, ob die nicht gewusst haben, dass wir bald neue bekommen?).
Und noch mehr war merkwürdig. Nicht, dass da auch nur ein Tag an dieser Baustelle die Arbeit unterbrochen worden wäre, z.B. wegen „dringenden Ermittlungen“, oder auch nur ein Arbeiter mal verschwunden wäre, zum Beispiel zwecks Verhöre auf dem naheliegenden Polizeipräsidium, und Polizei war sowieso nie zu sehen. Und dass der Fall je aufgeklärt worden wäre, ist mir auch nicht bekannt. Einigen unter uns, war das eigentlich alles klar. Die Baumaschinen sind von den Bauarbeitern ins Haus gerammt worden! Aber warum wurde keiner von denen belangt?
Nun, ganz offensichtlich mag es Polen geben in diesem Land, etliche gar als Schwarzarbeiter, aber dass das alle Diebe seien, war dann offenbar doch nicht zu beweisen.
Und das mit den Rumänen, das wissen wir doch auch nur wiederum, weil da mal jetzt eine Bande, im Zusammenhang mit den Geldautomatenmanipulationen, aufgeflogen ist. Wer kennt schon die restlichen Rumänen?
Überhaupt stelle ich mir so die Frage, anhand unseres Falles, wer da eigentlich der Hauptgeschädigte ist, wenn es überhaupt einen solchen gibt?
Die Behörde bekommt ihr Haus zu den billigsten Konditionen – ohne illegale Polen, wären die wohl so nicht zu haben gewesen – und was sind da schon ein paar Computer gegen. Vielleicht sind wir gar versichert, dann trifft‘s die Versicherung, und die legt’s um, auf die Versicherten, auf „uns“ also, irgendwie. Naja, die polnischen Arbeiter, die haben einen scheiß Lohn und ein noch beschisseneres Leben. Ich konnte da zum Beispiel beobachten, wie die schlagartig zu reden aufhörten, nicht diese, aber andere Polen am Bau, wenn die einem begegneten. Die hatten wohl klare Anweisungen!
Die Verlierer scheinen dann wohl die Polen und wir, unsere Gesellschaft, zu sein. Mit „wir“, meine ich all die, die an der Ausbeutung solcher Leute keinen Anteil haben, weder als Arbeitgeber, noch als Versicherer noch als Versicherte. Und Verlierer deswegen, da unsere Kultur wieder mal abgleitet, ins Reich der Fantasie wohl auch, aber dabei mehr in das der Vorurteile hierbei.

Wetterflüchtig
Apropos schlechtes Wetter: Bin da vor Jahren einmal – im Mai – mit dem Wohnmobil von einem Schweizer See /Luganer See weg geflüchtet – die Wolken versprachen mir nichts Gutes -, Richtung Süden. So ab Genua, denke ich, gelang es mir dann den Klimazonen ein paar Sonnenstunden abzuluchsen. Bin dann die ganze spanische Küste runter, jene Betonküste, die da kürzlich in allen Medien genannt wurde (hab mir nicht mal den Namen gemerkt: Costa Brava oder Costa Blanca?, wer will das unterscheiden?), geflüchtet, bis ich in Portugal war, dort hatte ich dann Superwetter. Mit Rückweg über die portugiesische Atlantikküste – sehr zu empfehlen (auch mit Fahrrad im Gepäck), vor allem der Norden -, machten das dann alles in allem 6000 Kilometer, und das in 3 Wochen. So eine Wetterflucht kann schon was kosten, na ja, ein wenig Urlaub war auch dabei.
Als ich wieder zu Hause war, waren einige Freunde von mir völlig außer Rand und Band, denn in Genua soll es damals ein furchtbares Unwetter gegeben haben, mit einigen Toten, wie es hieß. Damit war der Einsatz gerettet.

faz.net/blogs/stuetzen/2009/06/05/der-generationenkonflikt-auf-meiner-terrasse

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