Was zu denken, ihm angemessen erscheint

Was zu denken, ihm angemessen erscheint
Jemand der so überlegen(d) reagiert, ist per se eine Gefahr, denn er sagt so gut wie nie, was er denkt, sondern nur, was zu denken, ihm angemessen erscheint. Er ist halt ein „Wulff“, einer „im Schafspelz“. Auch seine zurück gehaltenen Ambitionen in Bezug auf den Kanzlerposten, war „angemessen“, bedenkt man, dass es damals erstens einen weiteren, wesentlich ambitionierten Kandidaten gab – Koch nämlich -, und zweitens weiß er, dass die Machtverhältnisse innerhalb der CDU, seit dem Fall der Mauer, zugunsten der Protestanten umgekippt sind. Wolle er da was werden, darf er dies grundsätzliche Machtgefüge nicht leichtfertig in Frage stellen. Auch ein Koch tat das übrigens nicht, denn nur so ist zu erklären, dass er schließlich aus der Politik ausschied. Ihm dürfte klar geworden sein, dass er außerhalb der offiziellen Parteipolitik wesentlich mehr Macht erringen kann. Beiden war klar, dass der Kanzlerposten für sie nicht zu haben ist. Wulff begibt sich nun konsequent nach dort, wo er über allem Machtgerangel, eben unangreifbar, sein wird. Aber von dort aus, ist mit ihm zu rechnen.

faz.net/FAZ.NET-Fernsehkritik: Christian Wulff:Die Klugheit des Niedersachsen, 09.06.2010

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  • Von Der Nassauer und die Kanzlerin am 13. Februar 2012 um 22:26 Uhr veröffentlicht

    […] Nassauer ist. Ein jener, der sein Licht wohl deswegen unter den Scheffel stellte (so versicherte er einer Frau Merkel just in dem Moment seine Loyalität, wo ein anderer – Roland Koch nämlich –, […]

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