Getarnte imperialistische Intervention

Getarnte imperialistische Intervention
Die ganze herrschende Klasse, einschließlich der ihr dienenden politischen Kaste, drückt sich um eine klare Aussage. Nicht aus dem genannten juristischen Grund, das vielleicht auch, sondern aus rein politischen Erwägungen, bzw. deren ideologischen Komponenten. Ideologisch ist die Frage insofern, als das Wesen der Kriegsteilnahme dort mit dem Begriff der Asymmetrie verschleiert wird. Die Gegner seien nur die Taliban und damit eben nur ein Teil der Staatsmacht dort. Faktisch herrscht in Afghanistan eine Art Doppelregierung, wenn nicht gar eine multipolare, wenn man die Warlords als selbständige Kraft betrachten möchte. In diesem Land herrscht Bürgerkrieg und der Westen nimmt Partei. In diesem Sinne sind wir im Krieg–im Bürgerkrieg, an dem wir Teil haben. Wir betreiben Intervention, so ähnlich wie seinerzeit bei der Unterstützung der Weißen gegen die Roten, im russischen Bürgerkrieg. Auch damals wurden die imperialistischen Großmächte „um Hilfe“ gerufen. Das war genau so illegal, wie der Einsatz in Afghanistan heute und somit genauso gewöhnlich. Das nicht benennen zu wollen, ist die ideologische Komponente, gegen den Klassenfeind, die politische ist der getarnte Konkurrenzkampf unter den Großmächten. In diesem Sinne wird Deutschland am Hindukusch verteidigt.

faz.net/Afghanistan-Einsatz:Gabriel: Bei „Krieg“ ein neues Bundestagsmandat,13.04.2010

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  • Von Kant und das Recht (des Siegers) am 22. März 2011 um 19:28 Uhr veröffentlicht

    […] russischen Bürgerkrieg zu bewerten gewesen? Tatsache ist doch, dass das internationale Kapital als Partei des Bürgerkriegs gegen die Bolschewisten in den Krieg zog. Diese Frage erheischt natürlich keine echte Antwort. […]

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