So sinnlos wie ein Spiel

So sinnlos wie ein Spiel
„Kopfhörer sind wie die materielle Fortsetzung von Gedanken. Und ich würde so gern hineinsehen.“ Ja, und genau das geht halt nicht. Wie auch immer. Für mich sind das Vorzeichen von dem, was ich mit „autistischer Epoche“ beschreibe, ja wenn nicht gar schon Symptome bzgl. dessen. Die Übergangsepoche – von der Semantik zur …was auch immer. Ich schrieb schon darüber.

Noch sind wir mit Kopfhörern verbunden, also mit etwas, was dem Menschen dient. Nicht mehr lange und die Technik wird uns verbinden, so dass wir dieser dienen. Wenn das passiert sein wird, ist die autistische Epoche zu Ende. Und dann werden wir erkannt haben, dass diese Entwicklung bereits irreversibel geworden ist. Die Technik als Begleitinstrument hin zu einer neuen biologischen Evolution.

Der Homo Sapiens, welcher als sprechendes (als im Team arbeitendes) Wesen begann, beschließt seine Entwicklung auf dem Höhepunkt seiner ureigenen Epoche. Jener Epoche, die so entscheidend war für sein spezielles Bewusstsein. Eines, vermittels dessen er sich allen Kreaturen überlegen fühlte. Als Individuum wie als Art. Das Individuum verschwindet, die Art ändert sich. Die Überlegenheit der Art geht über in die der Technik. Jener Technik, die ihn mal tatsächlich überlegen gemacht hatte. Wenn auch nur in Form einer großen Illusion hiervon. Denn, wie es sich nun erweist, ist er die einzige Art, welche sich selbst abschafft, sich überflüssig macht. Sich unterlegen macht.

Somit entlarvt sich die Überlegenheit als große attraktive Falle. Als trügerischer Schein bzgl. eines Subjekts, welches sich einbildet, dass der ganze Kosmos sich nach ihm richtet. Da es das einzige sei, was diesem Kosmos Sinn gibt. Wie sinnlos dennoch das Ganze ist – es wird zu spät erkannt. Der Kosmos holt sich zurück, was ihm gebührt. Das Spiel ist seins. Denn so sinnlos wie ein Spiel, spielend Sinn scheinbar machend. Und die einzigen, die das verstehen, verstehen es nicht.

faz.net/blogs/skurril/archive/2011/12/05/die-menschen-mit-den-kopfhoerern

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Ein Trackback

  • Von Wer gut schreiben will, muss besser lesen am 6. Februar 2012 um 16:29 Uhr veröffentlicht

    […] als draußen, wo es lebt. Ein photographisches Gedächtnis soll er gehabt haben. Also ein Autist – vielleicht!? Und „Das Chagrinleder“ („Die tödlichen Wünsche“) wäre die […]

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