Altersgelüste

Altersgelüste
Der Liberalismus plädiert für die Beschränkung der Macht der Mehrheit durch Regelbindung im Interesse der Stärkung der Demokratie, ….“ Gerade von dem hier behaupteten liberalen Standpunkt aus, zeigt sich die darin enthaltene Mogelei. Wo Adam Smith noch galant von der Herrschaft der „unsichtbaren Hand“ spricht, also recht eigentlich von der Macht der Masse, deklariert der „Dutzendliberale“ (um mit diesem Begriff Lenins gegen Kautskys Begriffsverwandlung eines Marxens „Diktatur des Proletariats“ gleich auf das Wesen der Sache zu kommen, war doch eines Kautskys Anliegen eines Marxens Glauben an die Massen in das glatte Gegenteil zu verwandeln – unter Kautskys Händen verwandelte sich Marx so in einen „Dutzendliberalen“, siehe auch: Der Dutzendliberale) die „Beschränkung“ eben dieser Macht. Womit wir exakt auch den Unterschied im Weltbild zweier völlig verschiedener Bourgeoisien vor Augen hätten.

Dass der unsichtbaren Macht auch bald eine sichtbare folgen wird, will heißen: die „naive“ Ignoranz dessen, mag man einer solchermaßen doch im Ganzen und Großen noch optimistisch gesinnt gewesenen revolutionären Klasse mal durchgehen lassen (dass die Klarstellung bzgl. einer solchen „Naivität“ eines Marxens Hauptmotiv im „Kapital“ gewesen ist, sei hier nur ob der heute noch „Naiven“ erwähnt – ist doch die Ausbeutung der Lohnarbeit durch das Kapital – die Aneignung des Mehrwerts – das Geheimnis eben dieser Macht) nicht jener nun gealterten Herrschaft ihre Diktaturgelüste. Dort der Glaube an die Macht der Masse, hier die Hoffnung auf eine Kabinettsdiktatur – gegen diese Masse. Denn das ist es doch, was das Finanzkapital – aufgeschreckt von den Gespenstern seiner eigenen Krise – von seinen politischen Offizieren gerade einfordert – die Kabinettsdiktatur, bevorzugt die des Finanzministers.

faz.net/blogs/fazit/archive/2011/12/05/die-gefahren-der-demokratie-was-hayek-ueber-die-eurokrise-weiss

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