Ein Mordmotiv für einen Bestseller

Ein Mordmotiv für einen Bestseller
Sieh mal einer an. Da wird ernsthaft und erstmalig öffentlich die RAF-Storie angezweifelt! Gilt das endlich auch für Herrhausen? Rohwedder dürfte jenen im Weg gestanden haben, die noch schneller als er, das DDR-Vermögen zu verhökern suchten. Auch und gerade unter dem Aspekt, sich da Schmutzkonkurrenz vom Halse zu schaffen. Die westdeutsche Wirtschaft sollte darunter nicht leiden. Madam Breuel war dafür dann die richtige Besetzung. Unter ihrer Führerschaft kam es zu einer Reihe von Skandalen, wie jenen um die Bremer Vulkan, wo Gelder für eine Ostwerft in den maroden Westbetrieb umgeleitet wurden. Und natürlich gab es handfeste internationale Interessen (der Auftraggeber Frau Breuels, die Bank Münchmeyer & Co., war damals ein Ableger von Goldman-Sachs, dem heutigen Seniorpartner der Deutschen Bank Ackermanns!), oder auch der Skandal um die Leuna-Affäre, der sich dann auch für die CDU auszahlen sollte. Und hier kreuzen sich die tragischen Wege eines Rohwedder und eines Herrhausen. Herrhausen ging ganz eigene Wege um sog. deutsche Interessen durchzusetzen. Mit seinem Schuldenmoratorium, wäre es denn gekommen, wäre die Konkurrenz, die amerikanische, die englische, die japanische… ruiniert worden. Ein Mordmotiv für einen Bestseller geradezu.

faz.net/Zum 20. Todestag von Detlev Rohwedder: Schwarzer Ostermontag, 01.04.2011

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