Nur noch von trauriger Gestalt

Nur noch von trauriger Gestalt
Der Guttenberg wird keine Chance mehr bekommen. Er kann froh sein, wenn er seine Frau nicht verliert. Eh schwer nachvollziehbar, wie sich da der Bismarckspross in einen Raubritteradel hat verlieben können. Raubritter scheint er geblieben, bis zu den Grenzen der Unverschämtheit, die er da permanent überschreitet. Er hat nicht die Bohne von Einsehen. Und sie ist nicht nur nicht Firstlady geworden, das alleine ist schon ärgerlich genug, sie hat auch nichts mehr außer einem demontierten Gatten. Und das ist zu wenig. Den Gatten selber tragen noch eine Zeitlang die von den Medien für ihn geschaffenen Mythen. So soll er der Erfinder einer bundesdeutschen Berufsarmee gewesen sein. Zum totlachen. Als das das erste Mal diskutiert wurde, da lutschte Guttenberg noch an Seehofers Daumen. Und dass er ein besonders cooler Politiker gewesen sein soll, das zischeln eh nur die Hormone hysterischer Groupies. Nein: die Wahrheit ist die, dass Guttenberg so was war wie eine falsche Hoffnung. Ein Selbstbetrug. Eine Fata Morgana. Er ist hingegen der Supergau für seine eigene Partei, seine Klasse (die bürgerliche wie die aristokratische), ja für sich selbst. Selbst als Raubritter geht er nicht mehr durch, denn wer da über die eigene Leiche geht, der ist nur noch von trauriger Gestalt.

faz.net/Reaktionen auf Guttenbergs Rücktritt: „Er wird eine politische Zukunft haben“, 01.03.2011

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  • Von Guttenbergs Untragbarkeit ist keine Lüge am 1. März 2011 um 20:29 Uhr veröffentlicht

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