Die revolutionäre Wahrheit

Die revolutionäre Wahrheit
Und genau die funktioniert nämlich nicht – die „fortschreitende Machteroberung“. Rosa Luxemburg, im Prinzip eine revolutionäre Sozialistin, hatte da einen Weg vorgeschlagen, den selbst die Thälmannsche KPD, dann im Angesicht einer faschistischen Machtergreifung, noch zu gehen versuchte. Das kostete nicht nur Thälmann das Leben, sondern auch der Partei des Kommunismus selbst, und – und das ist das eigentlich tragische – letztlich dieser die revolutionäre Option. Den Faschismus durch die Wahl eines revolutionären Gegenkandidaten aufhalten zu wollen, das war schon mit dem linken Fuß mittendrin im bürgerlichen Parlamentarismus. Hitler war längst beschlossene Sache, die Wahl reine Propaganda, veranstaltet zum Massenbetrug. Mit Hindenburg einen Hitler legal an die Macht zu bringen, bedeutet eben nicht im Umkehrschluss, dass man den Sozialismus ebenso trickreich durchsetzen könnte. Unter Missbrauch auch des guten Rufes einer Rosa Luxemburg versucht „Die Linke“ die Revolutionäre Linke auf einen sozialdemokratischen Kurs einzuschwören. Das ist nicht der Kommunismus eines Marx, welcher da nämlich im noch heißen Blut der Pariser Kommunarden seine Härtung erfuhr, sondern die opportunistische Taktik einer Partei, die den Massen nicht die Wahrheit sagen will – die revolutionäre.

faz.net/Linkspartei und Kommunismus: Radikale Realpolitik, 05.01.2010

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  • Von Die heilige Kuh ist längst verwurschtet am 5. Januar 2011 um 18:56 Uhr veröffentlicht

    […] Herolds Weblog Ein Weblog über Politik, Philosophie, das Leben und den ganzen Rest … Zu Inhalt springen Herzlich willkommen!Herold Binsack – ein PortraitPhilosophus MansissesMeine WerkeGrünhof-AusstellungIstanbul & MotivationsschubImpressumDatenschutzerklärung « Die revolutionäre Wahrheit […]

  • Von Nur ein Mythos am 17. Januar 2011 um 18:13 Uhr veröffentlicht

    […] Der letzte Grund für den Sozialismus @HansMeier555: Produktivitätszuwachs bedeutet im Kapitalismus, dass alle Waren wohlfeiler angeboten werden (können!), damit auch die Ware Arbeitskraft. Diese Produktivität im Kapitalismus, welche im Übrigen auch unter dem empathischen Begriff der „Entlassungsproduktivität“ zu fassen ist, schafft nur die theoretische Möglichkeit für die Befriedigung der Massenbedürfnisse. Da dies aber in Form der Lohnarbeit für das Kapital geschieht, werden im Prinzip nur die wachsenden Bedürfnisse der besitzenden Klasse bedient. Je reicher die kapitalistische Gesellschaft ist, desto ärmer sind die Proletarier in ihr. Deren Verarmung muss aber an der extremen Produktivität, also an einem wachsenden Bruttosozialprodukt und dies auf der Grundlage einer hohen organischen Zusammensetzung des Kapitals gemessen werden. Also am relativen Rückgang der Lohnarbeit bei gleichzeitigem Hand zur Überproduktion, welche sich aus der Perspektive der Arbeitenden Klasse als deren Unterkonsumtion darstellt. Wird der Kampf um die Arbeitszeitverkürzung nicht zum ständigen Begleiter im Tageskampf, droht der Klasse nicht nur die Massenarbeitslosigkeit, sondern auch die absolute Verarmung. Die Tendenz zur Arbeitslosigkeit und die relative Armut ist ehe der letzte Grund für den Sozialismus. […]

  • Von Wahrlich eine Wissenschaft – eine bürgerliche am 15. Februar 2011 um 16:44 Uhr veröffentlicht

    […] Was Zahlen manchmal auslösen @Wersch: Danke für diesen Hinweis. Ich hätte es mir denken können, zumal ich mich mit diesem Wehler schon mehr als einmal auseinander gesetzt habe. Und auch ich bemerke diesen „sozialdemokratischen“, ja ich würde beinahe sagen, regelrecht pietätlosen Sarkasmus. Nun ja, von der Sozialfaschismustheorie bis hin zur Volksfront hat die KPD (die Komintern) eine Reihe Schlenker vollzogen, die auch dem revolutionären Marxisten nicht so wirklich einleuchten wollen. […]

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