Die Kritik an Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit gehören zusammen; oder auch: Wider die zynische Akzeptanz der Klassengesellschaft

Die Kritik an Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit gehören zusammen, oder auch: Wider die zynische Akzeptanz der Klassengesellschaft
Der redlichste Rahmen, in dem ein Vermögen oder die Führung eines Unternehmens erlangt werden kann, ist dagegen – das Erben.“ Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gewollte Provokation ist, Herr Jessen. Und wenn ja, wohin zielt sie? Ich als Linker verspüre da eine zynische Akzeptanz der Klassengesellschaft. Natürlich wird diese nicht in Frage gestellt, gleich wie hoch auch immer die Erbschaftssteuer sein mag; nicht in der bürgerlichen Gesellschaft. Doch ein kritisches politisches Bewusstsein, zeigt sich u.a. darin, und das ist es, was Linke immer im Auge haben sollten, gleich ob sie auf die Abschaffung der Klassengesellschaft, oder auf ihre Abflachung zielen, hängt ganz wesentlich davon ab, wie hoch wir die Vererbung des Reichtums, bzw. den Reichtum ganz generell, besteuern. Die Neiddebatte ist sicherlich kein adäquater Ersatz für politische Kritik. Die Kritik an der Selbstgerechtigkeit der sog. „Leistungsträger“ wäre aber nicht vollständig ohne die Denunzierung der selbstherrlichen Erben.

zeit.de/2015/12/erben-steuer-leistung-einkommen-chancengleichheit

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