Die Machtbedürfnisse und die Notwendigkeit des Steuersystems
Steuersysteme sind wie alle Systeme vorübergehende Systeme – Übergangssysteme. Und sie kleben an Kategorien wie Markt, Waren, Kapital und Lohnarbeit. Und auch Begriffe wie Leistungsbereitschaft oder Faulheit definieren einen Bereich, der schon lange vordefiniert ist. Leistungsbereit muss man sein, wenn der „gesellschaftliche Kuchen“ nicht „gerecht“ verteilt sein kann. Und allein schon deshalb, weil dieser die Bedürfnisse einer anderen sozialen Kategorie nicht zu erfüllen vermag. Überhaupt „Bedürfnisse“, das scheint eine Kategorie der Zukunft zu sein. Einer solchen, wo das Bedürfnis nach Arbeit nicht mehr durch den Zwang (auf solche) getrübt ist. Wo Arbeit wieder das erste Lebensbedürfnis sein darf. Wo sie der Lustbefriedigung dient, nicht Zumutung ist. Die „Arbeit sans Phrase“, wie sie Marx in den Grundrissen nannte. Erst dann überhaupt können Bedürfnisse befriedigt und muss nicht Leistungsbereitschaft geködert werden. Letzteres wäre damit obsolet. Und solange müssen wir über Systeme nachdenken, Steuersysteme, die Leistung belohnen und Faulheit bestrafen. Schade nur, dass wir dabei übersehen, dass der direkte Weg, der einfachere gewesen wäre.
Technisch wäre das längst machbar. Der Kuchen wäre groß genug. Gäbe es nicht Bedürfnisse, die offenbar nicht zu befriedigen sind. Machtbedürfnisse!
faz.net/blogs/fazit/archive/2012/02/22/die-optimale-steuer
Ein Trackback
[…] halt nicht nur „abstrakte Arbeit“ ausbeutet, sondern auch sog. „natürliche“ Arbeit, „Arbeit sans Phrase“ , wie er diese nennt, und wie sie schon zu allen Zeiten zum Menschen gehörte – zu dessen […]