Was uns Ocupy nicht lehrt

Was uns Ocupy nicht lehrt
„…um eine Festung gegen die herrschenden Verhältnisse zu bauen, der andere, um sich beim Yoga von ihnen zu erholen.“ In diesem Bonmot zeigt sich (unabsichtlich wohl) das eigentliche Problem. Jetzt mal ganz unabhängig von eines Žižeks Affekte gegen eine „antisemitische Kapitalismuskritik“, wie sie selbstredend in einer Bewegung, die sich gegen „die Wallstreet“ formiert, von Haus aus mitgeschleppt wird (und Žižeks eigenes „falsches Bewusstsein“ zeigt sich wiederum an seinen wohl nicht reflektierten Affekten – „Das falsche Bewusstsein des Herrn Žižek“), enthält diese Bewegung nicht jenen „Überschuss“, welcher nicht nur den von Žižek beklagten Antisemitismus in seine Schranken verwiese, sondern auch deren offenkundigen dichotomischen Elemente bändigte. Denn was machen mit Leuten, die mit Yoga gar die herrschenden Verhältnisse zu überwinden suchen? Die esoterische Emotion ist es also, welche tieferen theoretischen Einsichten hier im Wege steht, z.B. wie schwer es ist, Kapitalismus zu überwinden.

faz.net/aktuell/feuilleton/zukunft-der-protestbewegung-mehr-occupy-wagen-10-01-12

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Ein Trackback

  • Von Es mangelt nicht an Fantasie am 13. November 2012 um 09:04 Uhr veröffentlicht

    […] der Goethe-Universität. Manfred Köhler von der FAZ moderiert den Event. Dass ein Aktivist der Frankfurter Ocupy-Bewegung dabei sein wird, mag nicht allzu viel bedeuten, doch aber eins: Den Denkern des Systems mangelt es […]

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