Kleinbürgerliche Mastschweine

Kleinbürgerliche Mastschweine
@Müller: Sollte sich die Bourgeoisie (Mappes) mit der Kleinbourgeoisie (Kretschmann) über den Wert ihrer jeweiligen Arbeit streiten, dann dürfte es komisch werden. Einen Wert erwirtschaftet weder die eine noch die andere Seite, selbst wenn man mal unterstellt, dass das zu irgendeinem „Wert“ gut sei, was hier als „hart erarbeitet“ verkauft wird. Einzig darüber, wer für seine „Arbeit“ weniger vom Wert derer zehrt, die ihn erarbeitet haben, könnte man sinnvollerweise streiten. Stuttgart 21 ist auch ein Symbol dafür, wie hier Wert verzehrt werden soll, durch ein ausgesprochen hungriges Kapital. Ich als Linker werde einen Herrn Kretschmann danach beurteilen, inwieweit ihm es gelingt, eben nicht nur die Interessen eines pseudolinken kleinbürgerlichen Klientels zu bedienen, sondern eben die Interessen der Werte schaffenden Massen. Sein Votum für einen Volksentscheid jedenfalls könnte in jenem großbürgerlichen Raum, wo die CDU immer noch stärkste Partei ist, schon so verstanden werden, dass der Hunger der Bourgeoisie nach Profiten eben nicht wirklich begrenzt wird, wenn auch ein wenig umgeleitet – womöglich. Die ersten kleinbürgerlichen Mastschweine (gewisse kleinbürgerliche Projektemacher) dürften da schon nach Fütterung schreien.

Kleinbürgerlicher Appendix
@Rutar: Ein ganz böser Spruch, in der Tat. Aber, das ist schon gut so. Denn damit haben Sie nicht nur gezeigt, zu welcher politischen Couleur ein gewisser Strauß dann doch gehörte, trotz seiner bajuwarisch-kleindeutschen Rabulistik, sondern auch, wonach es gewissen Leuten in diesem Land wieder mal gelüstet. Die Geschichte scheint sich im Kreis zu drehen. Dies aber nur, weil die Verhältnisse, die diese Geschichte hervorbrachten, nicht enden wollen. Die Bourgeoisie radikalisiert sich auf bekannte Weise. So schiebt sie bedächtig ihren kleinbürgerlichen Appendix vor sich her. Jene Maulhelden, die mal tönen, sie wollten das Land verlassen (die „deutsche Leistungselite“ sei schließlich begehrt), dann aber wieder, sie wollten es politisch doch noch in den Griff bekommen. Doch außer gewisse Zombies, die es aber nur verstehen, die Leute zu erschrecken, will sich doch so keiner richtig trauen, nämlich den Kopf mal wirklich in die Gefahrenzone zu hängen. Außer das „Sarrazin recht hätte“ (so die Selbstwerbung einer ultrarechten Partei dieser Tage), getrauen sie sich nicht, zu skandieren. Denn Köpfe wachsen nicht mehr nach, wenn sie mal ab sind. Das predigte schon ein gewisser Mao seinen Kulturrevolutionären.

faz.net/Schwarz-Grün? –
Nach dem Störfall, 29.03.2011

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2 Trackbacks

  • Von Liberalismus oder Exhibitionismus? am 10. April 2011 um 18:52 Uhr veröffentlicht

    […] natürlich haben Sie Recht. Alle bürgerlichen Parteien vertreten das Großkapital. Ja selbst die kleinbürgerlichste aller Parteien, die Grünen, machen inzwischen nichts mehr anderes. Das gilt besonders für die […]

  • Von Die Falle der Konservativen – für die Konservativen am 20. April 2011 um 10:48 Uhr veröffentlicht

    […] der Konservativen – für die Konservativen Die bürgerliche Regierung weiß ganz genau, dass die nicht minder bürgerlichen GRÜNEN in dieser Frage noch weniger zimperlich auftreten werden. So besehen fürchtet sie zumindest an […]

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