Ein Berlusconi ist doch für jede Schweinerei gut
Da ist mir doch tatsächlich eine Verwechslung passiert. Nicht an dritter Stelle im Ölgeschäft, wie ich da dieser Tage schrieb („Jetzt heißt es höllisch aufpassen“), sondern an dritter Stelle im Waffengeschäft. Also in der Waffenlieferung ist Deutschland für Libyen ein noch wichtiger Handelspartner als in der Öllieferung Libyen für Deutschland. Denn da kommt Libyen erst an 5. Stelle. Es ist eigentlich unbegreiflich, wie dieser Gaddafi doch von der sog. demokratischen Welt als der Superbösewicht dargestellt, dennoch derart ungeniert mit Waffen versorgt wird. So als wollte man auf Nummer sicher gehen, dass der Kerl auch weiterhin so böse ist. Dass jetzt keine Waffen mehr geliefert werden, dürfte so selbstverständlich wie vermutlich auch geheuchelt sein. Man darf sich darauf verlassen, dass die europäische, die französische, die deutsche, die englische, nicht zuletzt auch die österreichische und natürlich die italienische (man verzeihe mir, wenn ich sie nicht alle aufzähle) Waffenindustrie längst „die Routen“ gesichert haben wird. Und wenn es sein muss, geht das alles über Italien. Und Europa wäscht sich die Hände in Unschuld. Denn Berlusconi ist doch für jede Schweinerei gut.
faz.net/Revolte in Libyen: Vertraute wenden sich gegen Gaddafi, 23.02.2011
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[…] schon „eine Stimme“, die des Kapitals. Und dieses Kapital fand immer einen Weg gerade die blutrünstigen Regimes zu unterstützen, bei allen Differenzen, die es innerhalb des Kapitals gibt. Wenn es sein musste, […]
[…] an Gaddafi eben gerade durch Deutschland ist diese Abgrenzung von Italien wohlfeil. Deutschland als drittwichtigster Waffenlieferant hätte somit ein Nachholbedürfnis an […]