Die korrumpierende Nähe zum Katholizismus

Die korrumpierende Nähe zum Katholizismus
Wo es um Korruption und Machtmissbrauch geht, da steht die Prostitution, deren Genuss wie das Geschäft mit derselben, Pate. Und Berlusconi ist ein solcher „Pate“. Darin vergleichbar durchaus mit einem Sarkozy, wenn auch dieser selber sich solcher Exzesse in der Machtausübung geschickt zu enthalten (oder diese zu verbergen) wusste. Berlusconis Schwäche ist sein Exhibitionismus. Eigentlich müsste er von seinen Leuten da weggeholt werden. Die Konservativen, soweit sie nicht (nur) ehrlich angewidert sind, wissen sehr wohl, wie dieser Bursche ihnen so langsam mehr schadet als nutzt. Und die Linke? Die weiß nicht, wie sie ihn ohne diese Konservativen von der Macht endlich entfernen kann. Diese Koalition ist daher mehr ein Zeichen von Ohnmacht, als des Willens zur Macht. Zu sehr war auch die Linke selber verstrickt in die Geschäfte der Macht, seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Mehr geschwächt durch ihre korrumpierende Nähe zum Katholizismus als durch den Dollarfluss des CIA an Klerikalfaschisten, Mafia wie Geheimdiensten. Die Wende kann nur kommen durch eine nicht konservative Linke, einer, die endlich auf die von den Konservativen entlehnte Ethik pfeift und den Massen beherzt ein eigenes, nämlich revolutionäres, Programm vorlegt.

Die „freie Liebe“ handelt für sich keinen Preis aus
@Popp: Die Pornowelt der Herrschenden hat mit der sexuellen Revolution der 68er nichts zu tun, nicht die Bohne. Platons „Diotima“, mit der sie sich hier vor-stellen, wäre das nicht fremd gewesen. Denn wenn auch der griechische „Eros“ schon voll der Doppelmoral des Patriarchats eben war, so war die griechische Frau nicht mal „Subjekt“ dieses Eros, sondern dessen Negation, das „Chaos“, das es zu bändigen galt, so war er doch den Vorstellungen der studentischen Jugend 1968 näher als dieses bürgerliche Ehe/Liebe-Konstrukt, dessen Ergänzung in der Pornographie wie Prostitution zu suchen ist. Die „freie Liebe“ handelt für sich keinen Preis aus, denn sie ist der erste Preis.

faz.net/Berlusconi muss vor Gericht: Jenseits von Silvio bleibt Italien kleinlaut, 17.2.2011

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